Erst vor wenigen Tagen gab Bastian Schweinsteiger das Ende seiner aktiven Spieler-Karriere bekannt. Dem Fußball will und wird er allerdings erhalten bleiben. Der 35-Jährige tritt gemeinsam mit Thomas Broich die Nachfolge von Thomas Hitzlsperger als ARD-Experte an. Geht es nach Ottmar Hitzfeld, soll dies nur der Anfang sein.
Im Gespräch mit der „Sport Bild“ sagte Hitzfeld, dass er ein Engagement von Schweinsteiger bei Bayern München begrüßen würde. „Ich fände es schön, wenn er im Verein eingebunden würde“, so der 70-Jährige. Hitzfeld stand für Borussia Dortmund und Bayern München insgesamt fast 700 Spiele an der Seitenlinie, er wurde sieben Mal Deutscher Meister und drei Mal Pokalsieger. Sowohl mit dem BVB als auch mit den Münchnern gewann Hitzfeld die Champions League. Im Dezember 2002 verhalf er dem damals 18-jährigen Schweinsteiger zu seinem Bundesliga-Debüt. Dass der Weltmeister von 2014 seine Schuhe an den Nagel gehängt hat, bedauert Hitzfeld. „Der Fußball ohne Bastian Schweinsteiger ist für mich schwer vorstellbar. Er war beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft eine Institution. Ich habe wunderbare Erinnerungen an die Zeit mit Bastian beim FC Bayern.“
Umso mehr wünscht er sich, dass Schweinsteiger nun abseits des grünen Rasens weiterhin präsent bleibt. „Bastian war als Spieler Weltklasse, er hatte immer ein großes taktisches Verständnis, war in Gesprächen immer sehr wissbegierig.“ Anders als Jupp Heynckes sieht Hitzfeld bei Schweinsteiger scheinbar durchaus Chancen für eine Laufbahn als Coach. „Da würde ich ihm nicht zu raten in der heutigen Zeit. So wie ich ihn kenne, wird er das auch nicht machen“, hatte sich der Triple-Trainer kürzlich gegenüber der „Deutschen Presse Agentur“ geäußert. An Schweinsteigers Fähigkeiten würde das laut dem 74-Jährigen jedoch nicht scheitern. Einer erfolgreichen Trainer-Karriere stehe auch aus Hitzfelds Sicht prinzipiell nichts im Wege. „Er hat sich weiterentwickelt, ist druckresistent und kann Dinge vermitteln. Ich denke, dass aus ihm ein sehr guter Lehrmeister und Trainer werden kann.“
Dies kann Schweinsteiger, der sich für Bayern, Manchester United und zuletzt Chicago Fire die Fußballschuhe schnürte, nun bei seiner Tätigkeit als ARD-Experte unter Beweis stellen. „Meine aktive Zeit als Fußballer ist zwar gerade erst vorbei – aber dennoch wird der Fußball weiterhin eine große Rolle in meinem Leben spielen“, verkündete er. „Die Aufgabe als Experte reizt mich deshalb, weil sie die Möglichkeit bietet, die Spiele aus meinem eigenen Blickwinkel zu betrachten, Spielweisen und -aufstellungen zu hinterfragen und zu analysieren.“
Was eine mögliche Trainer-Karriere betrifft, hatte sich Schweinsteiger allerdings erst zu Beginn des Jahres in der „Marca“ eher ablehned geäußert. „Ich sehe mich nicht in dieser Rolle. Trainer werden überall entlassen, egal, wie groß ihr Name ist. Aber man weiß nie, was die Zukunft bringen wird.“ Zunächst die Rolle als Experte, bei der will er nun „verschiedene Hintergründe aufzeigen, um unseren Zuschauerinnen und Zuschauern die Welt hinter dem Spiel ein bisschen besser zu vermitteln.“
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