Serge Gnabry: Hoeneß, Nagelsmann und Hrubesch schwärmen von ihm
Serge Gnabry ist in der laufenden Saison auf Anhieb der Durchbruch beim FC Bayern gelungen. Folgerichtig wurde sein Vertrag bei den Münchenern erst im März bis 2023 verlängert. Doch nicht nur beim deutschen Rekordmeister geraten die Verantwortlichen in persona Uli Hoeneß und Niko Kovač ins Schwärmen. Auch Gnabrys Ex-Trainer Julian Nagelsmann und Horst Hrubesch finden im „Kicker“ ausschließlich positive Worte zum 23-jährigen Flügelstürmer.
Nagelsmann hätte Gnabry gerne länger trainiert
„Er ist ein außergewöhnliches Talent, mit dem ich sehr gerne noch ein weiteres Jahr zusammengearbeitet hätte“, sagt Nagelsmann, Gnabrys Trainer in der Saison 2017/18 bei der TSG Hoffenheim. Dass die Hoffenheimer Mannschaft für den aufstrebenden Youngstar nur eine Zwischenstation auf der Karriereleiter war, ist Nagelsmann jedoch auch sofort klar gewesen. „Seine Leistungen beweisen, dass es der richtige Schritt war, zum FC Bayern zu gehen.“
Gnabry selbst hat immer einen klaren Karriereplan verfolgt. „Ich stehe zu meinen Entscheidungen und überlege mir sie zuvor sehr gründlich“, sagte er dem „Kicker“ schon 2017. Damals spielte er noch für Werder Bremen, wo der Außenstürmer das erste Mal so richtig durchstartete. Nachdem es mehrere Jahre bei Arsenal, auch aufgrund von Verletzungen, eher durchwachsen lief, schaffte er in Bremen den erstmaligen Durchbruch. Mit seinen 13 Scorerpunkten in 27 Bundesligaspielen verpassten die Werderaner nur knapp die Qualifikation zur Europa League.
Gnabry sammelt internationale Erfahrung unter Hrubesch
Im Sommer 2016 scheint Gnabry an einem Scheideweg in seiner noch jungen Karriere zu stehen. Das Experiment Premier League ist gescheitert, da er auch bei einer halbjährigen Leihe bei West Bromwich Albion nicht wirklich Fuß in England fassen kann. Trotz fehlender Spielzeit und eher durchwachsenden Leistungen nominiert Horst Hrubesch Gnabry für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Und das Vertrauen in den geborenen Stuttgarter zahlt sich aus. Mit sechs Treffern wird Gnabry zum Torschützenkönig und Shootingstar des olympischen Fußballturniers.
Auch heute, knapp drei Jahre nach der Silbermedaille von Rio, schwärmt Hrubesch noch von seinem damaligen Schützling. „Ich habe um ihn gekämpft, bei seiner Qualität war ein Leistungssprung abzusehen“, erinnert sich der 68-Jährige zurück. Auch die Entwicklung beim FC Bayern überraschte Hrubesch nicht wirklich. „Wenn er es mit seinen Anlagen nicht schafft, wer dann? Ich sehe bei ihm kein Limit“, sagt er mit Blick auf die Zukunft.
Für Hoeneß ist Gnabry die größte Überraschung
Bayern-Präsident Uli Hoeneß hingegen war gegenüber Serge Gnabry eher skeptisch eingestellt. „Wir dachten, na ja, den holen wir jetzt einmal zurück, und dann schauen wir ob er hin und wieder mal spielt“, denkt Hoeneß zurück. Gnabrys gezeigte Leistungen brachten ihn selbstverständlich zum Umdenken. „Jetzt ist er Stammspieler, er macht sehr viel Spaß und ist die größte Überraschung in dieser Saison“, sagt der 67-Jährige.
Vor allem Gnabrys Torgefahr gefällt Hoeneß. Zudem zählt er seine „Schüsse, Dribblings und den Zug zum Tor“ zu den größten Stärken des Durchstarters. Mit seinen 17 direkten Torbeteiligungen ist Gnabry tatsächlich der zweitbeste Scorer der Münchener hinter Robert Lewandowski. Außerdem könnte er der erst dritte Spieler der Bundesligageschichte werden, der in drei aufeinanderfolgenden Saisons für drei verschiedene Vereine jeweils zehn Saisontore erzielt. Für Werder Bremen gelangen ihm 2016/17 elf Tore, bei Hoffenheim in der vergangenen Saison erzielte er zehn Treffer. Aktuell steht er bei neun Bundesligatoren.