Es ist nicht das Jahr von Jerome Boateng. Er versucht seit Monaten an seine Form der letzten Jahre ranzukommen, aber macht mehr durch Schlagzeilen abseits des Paltzes und grobe Abwehrfehler auf sich aufmerksam. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der 30-Jährige in der nächsten Saison noch für den Rekordmeister spielt. Doch was wird dann aus dem renommierten Innenverteidiger?
Spätestens bei der Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 etablierte sich Boateng als einer der besten Innenverteidiger der Welt. Für seine starke Abwehrarbeit gegen Lionel Messi im Finale wurde er von der internationalen Presse hoch gelobt. Auch in den Jahren darauf konnte der Nationalspieler das hohe Level halten. Er gewann die Auszeichung des besten deutschen Fußballers 2016 und erhielt einen Platz im UEFA ALL-Star-Team 2016.
Die anschließende Saison war dann jedoch geplagt von vielen Verletzungen. Zuerst hatte er einen Muskelbündelriss, danach eine Schulterverletzung und am Ende der Saison Adduktorenbeschwerden. Sein Körper konnte der Belastung nicht stand halten und schränkte Jerome Boateng in seinen Leistungen ein. In der Saison 2017/18 arbeitete sich der Innenverteidiger zurück und erspielte sich erneut einen Stammplatz beim FC Bayern. Im Chmapions-League-Halbfinale gegen Real Madrid zog er sich dann in der 30. Minute eine schwere Oberschenkelverletzung zu, wodurch seine Saison vorzeitig beendet war. Seitdem kommt der gebürtige Berliner nicht mehr an seine alte Form ran. Er spielte eine schlechte WM und ist nun auch beim deutschen Rekordmeister in der Kritik.
Bereits vor der WM zogen Gerüchte auf, dass der Weltmeister im Sommer den FC Bayern verlassen möchte. Mehrere Vereine wurden mit ihm Verbindung gebracht und besonders die Gerüchte um einen Wechsel nach Paris hielten sich hartnäckig. Am Ende blieb der 30-Jährige in München und hofft eine weitere erfolgreiche Saison in Deutschland zu spielen. Im Moment wäre es ihm vermutlich lieber, sich anders entschieden zu haben.
Für die Bayern läuft die Saison unter dem neuen Trainer Niko Kovac miserabel. Besonders die Abwehr hatte oft schlechte Tage und machte eklatante Fehler. Gegen Fortuna Düsseldorf sah Jerome Boateng bei den drei Gegentoren äußerst schlecht aus und erntet dafür harte Kritik. „Es passieren dilettantische Fehler, wenn ich da an das erste Tor denke: Sowas habe ich nur in Slapstick-Filmen gesehen. So geht das natürlich nicht“, sagte Präsident Uli Hoeneß nach der Partie und kritisierte den 30-Jährigen damit deutlich. In den Wochen zuvor kündigte der Bayern-Boss bereits an „sehr genau hinzuschauen, wer für die nächste Saison zu gebrauchen ist“.
Derzeit sieht es nicht danach aus, dass Jerome Boateng eine Zukunft beim deutschen Rekordmeister hat. In der Vergangenheit beklagte er schon häufiger, dass er sich mehr Deckung von den Bossen wünsche und nach der direkten Kritik wird der stolze Spieler wohl schnellstmöglich weg wollen. Der 30-Jährige hat zwar noch Vertrag bis 2021, allerdings würden sich beide Seiten stand jetzt wohl problemlos über einen Wechsel einig werden, falls ein Verein bereit ist die nötige Ablösesumme zu zahlen.
Angeblich scheiterte es beim Wechsel zu Paris im Sommer am Preis für den Spieler. Vielleicht könnten sich diesmal beide Seiten einig über eine Ablösesumme werden. Die Bayern forderten knapp 50 Millionen für Boateng, aber nach der schlechten Saison werden sie wohl deutlich weinger für ihn bekommen. Neben PSG sollen auch andere Vereine, wie Juventus Turin oder Manchester City bereits im Sommer großes Interesse gehabt haben und könnten nun versuchen den renommierten Spieler zu einem günstigen Preis aus München wegzulocken.
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