Fast ein Jahr ist es mittlerweile her, dass Arjen Robben seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt hat. Zuvor verbreitete er gemeinsam mit seinem kongenialen Partner Franck Ribery zehn Spielzeiten lang Angst und Schrecken in Europa und der Bundesliga. Der Niederländer hat im „SportBild“-Interview nun verraten, was er über ein Comeback denkt und wie er sich seine Zukunft vorstellt.
Wenn der Name Robben fällt, haben viele sofort den 2:1-Siegtreffer im Champions-League-Finale 2013 vor Augen, laut ihm „der Höhepunkt meiner Laufbahn.“ In jener Spielzeit erlebte der 36-Jährige mit dem 4:0 im Halbfinal-Hinspiel gegen Barcelona auch sein „schönstes Spiel in der Allianz Arena. Gegen so eine große Mannschaft.“ Doch das goldene Tor gegen den BVB war natürlich das Allergrößte, sensationell mit der Hacke vorbereitet von seinem Pendant Ribery. „Das zeigt seine hohe Qualität, seine Fußballintelligenz“, schwärmte Robben über den Franzosen. „Es war das perfekte Beispiel, dass wir uns auf dem Platz immer super verstanden haben, dass Franck in diesem Moment Augen im Hinterkopf hatte“, sagte der Vize-Weltmeister von 2010.
Der als extrem ehrgeizig bekannte Robben hatte sicherlich immer wieder mit Verletzungen kämpfen, dennoch war sein Karriereende keine Notwendigkeit. „Ich mache immer noch viel Sport“, die Erholungsphase seien allerdings wesentlich länger geworden: „Niemand wartet auf mich.“ Kaum erwarten konnte er es jedoch im Winter, endlich auf den Platz zurückkehren. „Das war wirklich eine kurze Phase bei mir im Dezember und Januar, da fühlte mich so fit, und ich habe überlegt zurückzukommen“, erzählte Robben. Da Serge Gnabry und Kingsley Coman zu diesem Zeitpunkt verletzt waren, hatten die Bayern auf seiner Position Handlungsbedarf. Es habe ihn daher zwar „schon sehr gejuckt, die Fußballschuhe wieder anzuziehen“, doch letztlich „habe ich die Zeit mit meiner Familie genossen, habe mich mit Skifahren abgelenkt.“
Im Sommer wartet dann eine „große Veränderung auf Robben. Seine Familie und er „gehen zurück nach Holland, zurück in die Heimat“. Für den langjährigen Bayern-Profi das Ende einer langen Reise. „Mit 18 bis ich losgezogen nach Groningen, Eindhoven, Chelsea, Real Madrid, Bayern. Wir wohnen mittlerweile 17 Jahre im Ausland, elf davon in München. Wir freuen uns sehr, es braucht jedoch Zeit zur Eingewöhnung.“
Wo man ihn in Zukunft wiedersieht, weiß Robben selbst noch nicht genau. „Ich bin noch nicht so weit zu sagen, was ich machen will. Ich bin für alles offen“, betonte er. Fest steht allerdings, dass „wenn ich was mit Fußball machen werde, dann wird es wohl in Groningen sein, dort bin ich aufgewachsen und habe immer noch gute Kontakte.“ Ein Comeback als Spieler schließt er zwar nicht komplett aus („Man weiß nie, was in der Zukunft passiert“), doch „wenn das Haus in Groningen in einem Monat fertig ist, werde ich das in Grünwald verkaufen“. Bevor also eine mögliche Trainerkarriere angepeilt wird, will sich Robben erstmal „in aller Ruhe an Holland gewöhnen.“
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