Seit 2012 hießen alle Deutschen Meister Bayern München. Aber nicht immer stand der FCB auch an Weihnachten oben. Die Verfolger hatten es bei Jahreswechsel durchaus in der Hand, die Bayern zu entthronen. Das Portal Fussballdaten.de zeigt, wie groß der Vorsprung der jeweiligen Weihnachts-Meister vor der Konkurrenz war – und welche Besonderheiten es gab.
Borussia Dortmund hat kurz vor Weihnachten noch einmal richtig viele Geschenke verteilt. Man kann auch sagen: Der BVB hat durch die Patzer in Bochum (1:1) und in Berlin (2:3) die zehnte Deutsche Meisterschaft der Bayern in Folge praktisch schon auf den Weg gebracht.
Die obige Statistik zeigt den Abstand zwischen Platz eins und zwei in der Tabelle zu Weihnachten in den letzten zehn Jahren. 2020 fällt ein bisschen aus der Reihe, weil zu diesem Zeitpunkt vor einem Jahr wegen der Corona-Pause erst 12 statt wie gewohnt 17 Spieltage absolviert waren. Stand der Daten: 19. Dezember 2021.
Der Blick auf die Zahlen zeigt: So klar wie der FC Bayern, der mit neun Punkten vor Dortmund in die Winterpause geht, führte seit 2018 kein Klub mehr zum gleichen Zeitpunkt das Tableau an. Mit sechs Zählern vor dem FC Bayern München verabschiedete sich Borussia Dortmund vor drei Jahren in die Pause – und halb Fußball-Deutschland machte sich (berechtigte) Hoffnungen auf das Ende der Bayern-Phalanx in der Meisterschaft. Den Vorsprung verspielte die Mannschaft des im Dezember 2020 geschassten Monsieur Lucien Favre nach dem Jahreswechsel innerhalb von nur wenigen Wochen. Der schwarzgelbe Meistertraum platzte aber erst im Saisonfinale, als die Bayern Frankfurt mit 5:1 überfuhren und die Schale doch noch verteidigten.
Das sprichwörtliche Fernglas brauchten die Bayern-Verfolger jedoch nicht nur in diesem Winter. Auch 2017 war der FC Schalke 04 vor Weihnachten abgeschlagen – und mit elf Zählern hinter den Bayern. Dies war in der Ära der Triple-Bayern auch der größte, bis zu diesem Zeitpunkt herausgeschossene Vorsprung für die Münchner. Auch 2014 lag – bei ebenfalls elf Zählern der Bayern vor dem VfL Wolfsburg – die Meisterschale schon praktisch unter dem Christbaum an der Säbener Straße. Da half auch das fulminante 4:1 der „Wölfe“ zum Rückrundenauftakt gegen den Rekordmeister nichts mehr.
Ein einsames Rennen fuhren die Pep-Bayern auch 2013/2014, in der ersten Saison unter Star-Trainer Pep Guardiola (50). Zehn Punkte lagen sie zur Weihnachtspause bereits vor Bayer Leverkusen und holten sich am Ende früher als jedes andere Team in der Bundesliga-Historie die Meisterschaft – 3:1 bei Hertha BSC in Berlin am 27. Spieltag.
Knapp ging es 2019 zu. Auf den ersten beiden Plätzen lagen damals nicht die Bayern oder der BVB, sondern RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach. Die Leipziger wurden in der Bundesliga-Geschichte erster „Herbstmeister“ aus den neuen Bundesländern. Ein Wachwechsel schien auch im Jahr nach der weg geworfenen BVB-Meisterschaft möglich. Dann aber kamen die Bayern mit Flick und mit Macht – und zum achten Titel in Folge.
Ebenso wie im Vorjahr, als Bayer Leverkusen mit einem Punkt vorn lag, hängte der Branchenriese aus München die Konkurrenz am Ende klar ab. Unvergessen: Der Jahresausklang 2016. Aufsteiger RB Leipzig reiste als punktgleicher Tabellenzweiter nach München, verlor dort aber am 21. Dezember 2016 klar mit 0:3. Der Titelverteidiger war damit noch vor dem 17. Spieltag wieder oben – und hatte den Ansturm des zuvor in der Jahres-Hauptversammlung in der Olympiahalle von Uli Hoeneß als „neuen Feind“ apostrophierten Emporkömmlings abgewehrt.
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