Trotz solidem Saisonstart: Wackelt die Bayern-Dominanz erneut?
Der FC Bayern ist nach sieben Spieltagen in der Bundesliga noch ungeschlagen. Fünf Siege und zwei Unentschieden stehen auf dem Konto der Münchner. Die absolute Dominanz des Rekordmeisters, die schon in der vergangenen Saison heftig bröckelte, hat sich allerdings auch in der neuen Spielzeit bisher noch nicht eingestellt. Die Konkurrenz aus Leverkusen, Leipzig, Dortmund & Co. schließt allmählich auf.
Licht und Schatten zu Saisonbeginn
Auf den ersten Blick liest sich die Bilanz der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel mehr als ordentlich. In der Liga holten die Bayern 17 von 21 möglichen Punkten, in der Champions League stehen nach zwei Partien zwei Siege zu Buche. Die Begeisterung bei den Verantwortlichen sowie im Umfeld hält sich dennoch in Grenzen. Denn gerade in den direkten Duellen mit den Mitbewerbern im Kampf um die Meisterschaft zeigten die Münchner ungeahnte Schwächen.
Sowohl gegen Bayer Leverkusen als auch gegen RB Leipzig – beide Spiele endeten mit einem 2:2-Unentschieden – war der aktuell Drittplatzierte der Bundesliga am Ende mit einem Punkt gut bedient. Insbesondere in der Defensive wirkt die Tuchel-Elf zu oft anfällig. So war es auch beim Champions-League-Auftakt gegen Manchester United (4:3) zu beobachten. Obwohl die Bayern noch kein Spiel verloren haben, scheint der Nimbus der Unbesiegbarkeit mittlerweile gebrochen zu sein.
Ist der Bayern-Kader breit genug aufgestellt?
Ohne Zweifel verlief auch auf dem Transfermarkt für den 33-maligen deutschen Meister längst nicht alles nach Plan. Mit Angreifer Harry Kane und Innenverteidiger Min-jae Kim zog man zwar zwei Spieler von Topformat an Land, andere Planstellen wurden jedoch nicht geschlossen. Seine lange herbeigesehnte ‚Holding Six‘ bekam Tuchel nicht, nachdem der Transfer von Joao Palhinha vom FC Fulham auf den letzten Metern scheiterte. Auch Defensiv-Allrounder Trevoh Chalobah, mit dem Tuchel bereits beim FC Chelsea zusammenarbeitete, fand letztendlich nicht den Weg an die Säbener Straße.
Fakt ist: In der Abwehr fehlt es den Bayern an Optionen. Angesichts der Dreifachbelastung könnte der dünn besetzte Kader in der entscheidenden Saisonphase zum Problem werden. Nicht auszuschließen, dass die Verantwortlichen um den neuen Sportdirektor Christoph Freund im Winter noch einmal nachlegen werden.
Kane überragend – einstige Sorgenkinder spielen groß auf
Die auftretenden Herausforderungen auf und neben dem Platz sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bayern sportlich nach wie vor auf Kurs sind. Der kostspielige Transfer von England-Kapitän Harry Kane erwies sich darüber hinaus als Glücksgriff. Nach zehn absolvierten Partien verzeichnet der 30-Jährige stolze neun Tore und fünf Vorlagen. Trotz dieser ohnehin schon beeindruckenden Quote macht es den Eindruck, als habe der Ex-Tottenham-Stürmer immer noch Luft nach oben.
Leroy Sané gilt als eine der positiven Überraschungen der noch jungen Spielzeit. Der deutsche Nationalspieler, der sich in der Vorsaison noch mit heftiger Kritik konfrontiert sah, steht wettbewerbsübergreifend bereits bei sieben Toren. Der hoch veranlagte Mathys Tel scheint nach einem schwierigen ersten Jahr in München indes den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gemacht zu haben. In elf Pflichtspielen erzielte der 18-jährige Franzose sechs Treffer, obwohl er nur einmal in der Startelf stand.
In der Liga stehen für die Bayern als nächstes machbare Aufgaben gegen den FSV Mainz 05 und Aufsteiger Darmstadt 98 an. Danach geht es zum Spitzenspiel nach Dortmund. Spätestens dann dürfte sich ein klareres Bild darüber ergeben, wie beschwerlich der Weg zur möglichen zwölften Meisterschaft in Serie für den Ligaprimus wird.
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