„Vertrauen schaffen“: Nati-Coach Petkovic besucht Bundesligaprofis
Mit Spielern wie Granit Xhaka, Manuel Akanji, Nico Elvedi und Denis Zakaria sollten die Berichte über die Schweizer Nationalmannschaft, auch Nati genannt, eigentlich hauptsächlich sportlicher Natur sein. In letzter Zeit gab es jedoch vermehrt Schlagzeilen über zwischenmenschliche Probleme und Baustellen im Kader. Nun hat Pierluigi Tami, der Direktor der Nati, seinen Chefcoach Vladimir Petkovic auf Europa-Tournee geschickt. Der Serbe soll Spieler besuchen, Probleme angehen und Vertrauen schaffen.
Bürki kommt nur als Nummer 1 zurück
Auf der Torhüterposition hat die Schweiz, ähnlich wie Deutschland, ein absolutes Luxusproblem. Mit Yann Sommer und Roman Bürki stehen gleich zwei Spieler auf ähnlich hohem Niveau zur Verfügung. Nati-Coach Petkovic setzt seit Jahren auf den Gladbacher Sommer, weswegen Dortmunds Stammkeeper Bürki Anfang 2019 die Reißleine zog. Der 28-Jährige erklärte seinen Rücktritt aus der Nationalelf. Eine Hintertür ließ er sich allerdings offen. Sollte er bei „Not am Mann“ gebraucht werden, sei er selbstverständlich da.
Nun hat der „Blick“ erfahren, dass sich Pierluigi Tami und Vladimir Petkovic mit dem BVB-Keeper treffen werden. Letzterer hat inzwischen erneut klargemacht, dass er nur zur Nati zurückkehren wird, sofern er die Nummer 1 wird. Solange Yann Sommer das Tor der Schweizer hütet, möchte Bürki sich völlig auf seinen Verein konzentrieren und seinen Körper und Geist schonen. Bürki soll die Meinung vertreten, dass er zuvor jahrelang seine Loyalität zur Schweiz bewiesen hat, indem er sich ohne zu murren auf die Bank gesetzt hat und als Nummer 2 mit der Mannschaft durch die Welt geflogen ist.
Bei Augsburgs Lichtsteiner ist alles offen – Ex-Bayern-Star Shaqiri ist angefressen
Neben dem Dortmunder Roman Bürki besucht die aus Direktor und Coach bestehende Abordnung der Nationalmannschaft auch Stephan Lichtsteiner. Der 35-Jährige läuft seit August für den FC Augsburg auf, ist dort Führungs- und Stammspieler. Bei dem Routinier ist die Entwicklung derzeit noch in alle Richtungen offen. Entweder, so schreibt der „Blick“, gehe es in dem Treffen darum dem Kapitän der Nati zu sagen, dass man bis zur EM 2020 voll auf ihn setze, oder aber darum, dass man ihn nicht mehr einsetzen werde.
Sollte Lichtsteiner nicht mehr nominiert werden, müsste sich Petkovic einen neuen Kapitän suchen. Wahrscheinlichster Kandidat ist dabei der ehemalige Gladbacher Granit Xhaka. Der 26-Jährige erfüllt diese Rolle auch beim FC Arsenal. Weil die Wahl wohl auf Xhaka fällt, ist ein anderer ehemaliger Bundesligaprofi mächtig angefressen. Xherdan Shaqiri sieht sich als legitimen Nachfolger für Lichtsteiner. Ohne Kapitänsbinde empfindet er nicht genügend Wertschätzung, weswegen er Anfang September auf die Länderspiele verzichtete. Auch ein Treffen mit Tami und Petkovic am Montag änderte an dieser Einstellung nichts. Das berichtet der „Tages-Anzeiger“. Somit wird Shaqiri wohl auch künftig nicht mehr für die Nationalauswahl auflaufen.