Warum Sarpreet Singh nochmal im Bayern-Trikot zu sehen sein wird
Wie jedes Jahr nutzten auch in dieser Saison Zweitligaspieler ihre Einsatzzeiten, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Einige von ihnen werden schon im nächsten Jahr in der Bundesliga zu sehen sein. Ein Shootingstar der sogenannten „besten zweiten Liga aller Zeiten“ ist Sarpreet Singh – Leihgabe des FC Bayern München an den SSV Jahn Regensburg.
Auch wenn der Neuseeländer wegen einer Schambeinentzündung voraussichtlich nicht mehr auflaufen kann, war die Saison für ihn persönlich ein voller Erfolg. Wieso diese Spielzeit für ihn so herausragend war, wir ihn schon bald in der Bundesliga sehen könnten und der deutsche Rekordmeister sorgfältig seine Entwicklung beobachten sollte, erklären wir in diesem Artikel.
Singhs Weg bis zu Jahn Regensburg
Sarpreet Singhs Profikarriere begann bei Wellington Phoenix in der ersten australischen Liga, der A-League Men. Mit gerade mal 16 Jahren stand der neunmalige U17-Nationalspieler Neuseelands erstmals im Profikader des Vereins. Dort kam der junge Linksaußen zu 40 Profi-Einsätzen, in denen ihm acht Torvorlagen gelangen und er neun Tore selbst erzielen konnte. Dazu beeindruckte der auch häufig im offensiven Mittelfeld eingesetzte Linksfuß mit seinen Dribblings, seiner Technik und seinem Passspiel.
2019 wechselte der in Auckland geborene Mittelfeldspieler zum deutschen Rekordmeister. Nach einem Trainingslager mit den Profis verbrachte der Neuzugang seine ersten zwei Spielzeiten in der zweiten Mannschaft des FC Bayern. In insgesamt 38 Drittligaeinsätzen schoss er zehn Tore und legte seinen Mitspielern sieben Treffer auf. Nach einer wenig erfolgreichen Leihe nach Nürnberg folgte zur Saison 2021/22 der Wechsel auf Leihbasis zum SSV Jahn Regensburg, wo Singh bis heute spielt und zum Shootingstar wurde.
Zweitliga-Statistiken: Singh besser als Forsberg und Sabitzer!
Die Saisonleistung von Sarpreet Singh bei Jahn Regensburg spricht für sich. Insgesamt kam das Talent in 25 Ligaspielen zum Einsatz. Dabei konnte der 23-Jährige zehn Siege und sechs Unentschieden mit den Rothosen feiern. Spielte der Zweitligaklub ohne den technisch starken Distanzschützen, gelang bisher kein Sieg. Dabei konnte der neunmalige neuseeländische A-Nationalspieler alle 149 Minuten ein Tor schießen oder vorbereiten. Zum Vergleich: In der Aufstiegssaison von RB Leipzig 2015/16 brauchte der heutige Bayern-Spieler Marcel Sabitzer, der überwiegend als hängende Spitze zum Einsatz kam, im Schnitt 214 Minuten für eine Torbeteiligung.
Etwas besser war Linksaußenspieler Emil Forsberg, der alle 172 Minuten einen Scorerpunkt für sich verbuchen konnte. Singh kann also durchaus Spielzeit auf Bundesliga-Niveau zugetraut werden. Besonders auffällig in seinen Auftritten ist das Kurzpassspiel. Durchschnittlich erreicht der 23-Jährige eine Passquote von 79,8 Prozent. Auffällig dabei ist, dass der Linksaußen 30 Prozent seiner Bälle weiter nach vorne spielt. Zu 44 Prozent verteilt er den Ball zur Seite und nur zu 26 Prozent spielt er die Kugel zurück. Eine derart vorwärts gerichtete Ballverteilung in Kombination mit einer so hohen Passquote wird bei Spielern auf seiner Position nicht häufig beobachtet.
Liebe zum FC Bayern München
Sein heutiger Trainer Mersad Selimbegovic beschreibt das Mittelfeldtalent in einem vereinsinternen Interview als „ruhig, aber sehr lebensfreudig, ein sehr angenehmer Typ“, der sich in Deutschland momentan sehr wohlfühle. Zudem macht der Triplesieger von 2020 keinen Hehl aus seinem Wunsch, für den Rekordmeister aufzulaufen. „Natürlich wäre es mein Traum, bei den Bayern im Kader der Profis zu stehen […]“, sagte der Spielmacher einst. Und die Zeit in München scheint er auch in guter Erinnerung zu halten. Er habe in seinem Jahr „im Profikader des FC Bayern viel gelernt, es war unglaublich“, erklärt Singh in einem Sport1-Interview.
Was wird die Zukunft für Singh bereithalten?
Sarpreet Singh scheint gerne für den FC Bayern München auflaufen zu wollen. Jedoch betont er, dass es ihm am wichtigsten sei zu spielen. Daher erscheint es wahrscheinlich, dass er trotz herausragender Leistungen und seiner Liebe zum FC Bayern nächste Saison kein Teil des Münchener Kaders sein wird. Stattdessen wird er zunächst wohl weiter Spielpraxis in Regensburg oder bei einem anderen Erstligaklub sammeln.
Aber vielleicht geht sein Traum, als ein wichtiger Kaderspieler des FC Bayern München in der Allianz Arena aufzulaufen, in einer anderen Spielzeit in Erfüllung. Seinen Leistungsnachweisen zufolge scheint er ja auf einem guten Weg zu sein.
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