Wegen Reinhard Grindel – Uli Hoeneß schießt gegen Medien
Der Rücktritt von Ex-DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte hohe mediale Wellen geschlagen. Nun hat sich Uli Hoeneß zu Wort gemeldet. Der 67-Jährige kritisiert den öffentlichen Umgang mit Grindel und sprach auch über seine Pläne für die Zukunft.
„Man kann das gut nachempfinden“
„Wir standen uns jetzt nie sehr nahe, aber mir tut leid, was da gerade passiert. Wenn man einmal in einer ähnlichen Situation war, kann man das ganz gut nachempfinden“, sagte Hoeneß im Gespräch mit der Mediengruppe „Münchner Merkur“ und „tz“. „Wenn die Medien bereit sind, jemanden zu demontieren, werden Grenzen überschritten“, betonte Hoene, der 2014 aufgrund von Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden war.
„Ich habe am Mittwoch mit Reinhard Grindel gesprochen. Er erlebt das ja auch gerade. Die Berichterstattung geht längst nicht mehr nur bis zu dem Punkt, dass man sagt, er habe einen Fehler gemacht. Und das finde ich nicht gut“, stellte Hoeneß klar. Darüber hinaus sieht er die bisherige Saison des FC Bayern gar nicht so negativ, wie sie oft dargestellt wird.
Hoeneß stellt positives Zeugnis aus
Denn: „Egal, was passiert, wir haben doch eine gute Saison bisher: Wir stehen im Pokal-Endspiel, wir sind vier Spieltage vor Ende Tabellenführer der Bundesliga. Wir sind gegen den möglichen, zukünftigen Champions-League-Sieger ausgeschieden und wir haben eine mittlere Krise hinter uns gelassen“, bilanzierte er. Denn man sei derzeit schließlich „mittendrin, den Umbruch innerhalb des Kaders zu schaffen.“ Das Spiel gegen Bremen habe das enorme Potenzial des Rekordmeisters gezeigt, „und es gibt ja das eine oder andere, das wir noch vorhaben. Jetzt haben wir fünf, sechs Junge in der Mannschaft und es werden noch ein, zwei kommen.“
In welche Richtung sein persönlicher Weg führen wird, ließ er derweil erneut offen. „Das ist eine Sache, die ich mit meiner Familie ausmachen muss“, so Hoeneß. Er habe „bis jetzt habe ich noch nicht ausreichend Zeit dafür gehabt.“ Während der Urlaubszeit im Juni werde das jedoch endlich ausdiskutiert. „Ich habe ja gesagt, bis die Bundesliga im August beginnt, werde ich eine Entscheidung treffen. Und die wird dann bekannt gegeben.“