Am Dienstagabend zeigte Serge Gnabry beim CL-Spiel des FC Bayern München in London beim FC Chelsea erneut seine ganze Klasse. Der 24-Jährige steuerte beim jederzeit ungefährdeten 3:0-Erfolg des Rekordmeisters zwei Treffer bei und wusste auch sonst zu überzeugen. Im Rahmen der Vorberichterstattung des französischen Senders „beIN Sports“ äußerte sich Gnabrys Ex-Trainer Arsene Wenger zu den Umständen, unter denen er den Flügelspieler 2016 an Werder Bremen verlor. Zudem behauptete er, dass der FC Bayern den Akteur „gestohlen“ habe.
Am 31. August 2016 verpflichtete Werder Bremen den damals 21 Jahre alten Juniorennationalspieler Serge Gnabry vom FC Arsenal. Es war ein Wechsel, der viele verwunderte. Schließlich wurde Gnabry zuvor jahrelang eine große Zukunft vorhergesagt. Arsene Wenger, der zu dem Zeitpunkt der Coach der „Gunners“ war, hat sich nun erstmals zu der damaligen Situation geäußert und dabei den Spieler und den FC Bayern deutlich kritisiert. Der Elsässer wirft Gnabry vor sein Wort gebrochen zu haben. „Wir dachten, dass er bleiben würde, weil er gesagt hat, er würde bleiben“, erklärte der 70-Jährige am Dienstag bei „beIN Sports“.
„Wir hatten uns darauf vorbereitet, dass er einen neuen Vertrag bei uns unterschreibt, aber dann wollte er plötzlich zu Werder Bremen wechseln“, führt Arsene Wenger weiter aus. „Aber es war nicht Werder Bremen, das ihn gekauft hat, sondern München. Denn sechs Monate oder weniger als ein Jahr später ging er von Bremen zu Bayern, aber die Vereinbarung wurde schon vorher (vor dem Wechsel von Arsenal zu Werder;d.Red.) getroffen.“ Die Bayern hätten Gnabry von Werder „gestohlen“, behauptet Wenger.
Der ehemalige Trainer des FC Arsenal erklärt zudem, dass es eine Vereinbarung zwischen ihm und Gnabry gab. Wegen der schlecht gelaufenen Leihe zu West Brom (drei Einsätze in sechs Monaten) gab Wenger dem Flügelspieler die Chance mit der deutschen Auswahl zu Olympia zu fahren, wo er „natürlich sehr gut war“.
Fußballerisch, offenbart Arsene Wenger, sei er immer von dem inzwischen 24-Jährigen überzeugt gewesen. „Er hat keine Grenzen. Es liegt mehr daran wie sehr er bereit ist zu leiden“, macht der Elsässer klar. „Er hat Geschwindigkeit, Kraft und eine gute Technik, ist sehr intelligent, aber manchmal sucht er nach dem einfachen Weg im Fußball. Das war sein Problem.“
Inzwischen scheint Serge Gnabry diese Einstellung abgelegt zu haben. Der ehemalige Stuttgarter ist unangefochtener Leistungsträger in der Nationalmannschaft und beim FC Bayern. Beim Rekordmeister war er in dieser Spielzeit in 30 Pflichtspielen an 27 Toren direkt beteiligt. Seinen Vertrag an der Isar verlängerte er erst vor rund einem Jahr bis 2023. Sollte er weiterhin solche Leistungen zeigen, könnte schon bald die nächste Verlängerung inklusive Gehaltserhöhung winken.
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