Knapp ein Jahr nach der bitteren Finalniederlage von Lissabon wagen Thomas Tuchel und Paris St. Germain einen erneuten Vorstoß, sich zum Champions-League-Sieger zu krönen. Allerdings befindet sich der Coach seit Ende mittlerweile nicht mehr in Diensten des französischen Serienmeisters, sondern steht bekanntlich seit Ende Januar überaus erfolgreich für den FC Chelsea an der Seitenlinie. Die Blues zogen zuletzt mit einem Sieg über Manchester City in FA-Cup-Finale ein und suchen Verstärkungen für die Defensive. Eine heiße Spur führt an die Säbener Straße.
War Kurt Zouma unter Frank Lampard bei den Londonern in der Abwehr meist gesetzt, hat der Franzose bei Tuchel eher einen schweren Stand. Der einstige BVB-Trainer setzt lieber auf den früheren Gladbacher Andreas Christensen und Nationalspieler Antonio Rüdiger. Bei Zouma hingegen käme ein Abschied im Sommer nicht überraschend, immerhin sollen Leicester und Everton Interesse zeigen.
Bei Chelsea soll als Neuzugang für die Defensive Niklas Süle ganz oben auf der Liste stehen. Wie „The Athletic“ berichtet, haben sich die Gespräche über eine mögliche Verpflichtung des Innenverteidiger in den letzten Wochen intensiviert. Beim FC Bayern hat Süle aktuell einen schweren Stand. Im Münchner Abwehrzentrum haben derzeit David Alaba und Jerome Boateng die Nase vorn.
Zwar werden beide, wie wohl auch Trainer Hansi Flick, den Rekordmeister nach der Saison verlassen. Mit Neuzugang Dayot Upamecano, Rekordtransfer Lucas Hernandez sowie Supertalent Tanguy Nianzou oder dem gelernten Innenverteidiger Benjamin Pavard hat der FC Bayern für die Zeit danach aber bereits zum jetzigen Zeitpunkt zahlreiche Optionen. Süle wiederum fällt momentan mit einem Muskelfaserriss aus und könnte München nach drei Jahren im Sommer den Rücken kehren.
Bezüglich einer Verlängerung seines 2022 auslaufenden Vertrags hatte sich Karl-Heinz Rummenigge Ende Februar im „ZDF-Sportstudio“ durchaus kritisch geäußert. „Wenn wir eine Lösung finden, sind wir grundsätzlich gern bereit, den Vertrag zu verlängern, aber das wird nur zu gewissen Konditionen möglich sein“, sagte der scheidende Vorstandschef, um direkt nachzuschieben: „Wir werden uns das bis zum Sommer seriös und in Ruhe anschauen.“
Wertschätzung für einen 25-jährigen Nationalspieler hört sich sicherlich anders an. Doch Süle, zuletzt gewiss nicht in Topform, scheint der ganzen Angelegenheit gelassen gegenüberzustehen. Schließlich weiß er um das Interesse anderer europäischer Topklubs – zu denen der Champions-League-Halbfinalist FC Chelsea mit den früheren Bundesliga-Stars Kai Havertz und Timo Werner zweifellos gehört.
Falls Süles Vertrag beim FC Bayern nicht verlängert wird, spricht vieles für einen Sommertransfer. Kostenpunkt für den aufnehmenden Verein könnten dann um die 35 Mio. Euro sein. Aus Sicht von Thomas Tuchel, der große Stücke auf den bulligen Verteidiger hält, offenbar eine sinnvolle Investition. Und das nicht zuletzt deshalb, weil er bei den Blues – anders als Vorgänger Frank Lampard – bevorzugt mit einer Dreierabwehrkette agieren lässt.
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