Trotz Pfannenstiels Euphorie: Fortunas Ampomah zündet noch nicht, Adams hilft
Für die Ablösesumme von vier Millionen Euro holte Lutz Pfannenstiel den hierzulande unbekannten Nana Ampomah nach Düsseldorf. Damit ist der zuvor in Belgien aktive Offensivmann nach Dawid Kownacki der zweitteuerste Einkauf in der Vereinssgeschichte der Fortuna. Die dementsprechend hohen Erwartungen konnte der 23-Jährige jedoch noch nicht bestätigen.
Tor, Verletzung – Schwaches Comeback
Der persönliche Start bei seinem neuen Arbeitgeber war Ampomah eigentlich geglückt. In der ersten Runde des DFB-Pokals stand der Ghanaer direkt in der Startelf. Beim Fünfligisten FC 08 Villingen lag die Fortuna mit 0:1 hinten, dann gelang Ampomah mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für Düsseldorf der wichtige Ausgleich. Was verheißungsvoll begann, wurde anschließend abrupt unterbrochen. Der Torschütze musste verletzt ausgewechselt werden, Diagnose: Muskelfaserriss im Adduktorenbereich.
Erst den letzten beiden Ligaspielen setzte Friedhelm Funkel wieder auf Ampomahs Dienste. Nach einem Joker-Einsatz gegen Freiburg schenkte der 65-Jährige dem Linksaußen bei der Hertha erstmals in der Liga von Beginn an das Vertrauen. Rechtfertigen konnte er es nicht, nach 63 Minuten hatte Funkel im Olympiastadion genug gesehen und nahm den enttäuschenden Ampomah vom Feld.
Gibt die Zeit Pfannenstiel Recht?
Ampomah sei „ein schneller, beidfüßiger und trickreicher Spieler für die offensive Außenbahn“ hatte Sportvorstand Pfannenstiel Anfang Juli bei der Bekanntgabe des Transfers verkündet. In Berlin war davon nichts zu sehen. Teamkollege Kasim Adams hat für den schwachen Auftritt seines Landsmannes jedoch einige Erklärungen. „Es war sein erstes Spiel von Anfang an. Bei 50 000 Zuschauern in Berlin kann man schon mal nervös werden…“, so der 24-Jährige in „Sport Bild“. Aus der belgischen Jupiler Pro League war Ampomah zweifelsfrei andere Kulissen gewohnt. Das Stadion seines vorherigen Klubs Waasland-Beveren besuchten letzte Spielzeit im Schnitt nicht einmal 5000 Zuschauer.
Adams: „Er wird seine Stärken zeigen“
Adams wirft auch deshalb ein besonderes Auge auf Ampomah. „Nach dem Spiel in Berlin habe ich mit Nana gesprochen. Man muss sich einfach darüber klar werden, dass die Laufintensität in der Bundesliga extrem hoch ist“, sagt die Leihgabe aus Hoffenheim. „Man muss konditionell immer an seine Grenzen gehen – egal ob man den Ball am Fuß hat, oder nur freie Räume erläuft.“ Für Ampomah, der in drei Jahren für Waasland-Beveren in 88 Spielen 19 Tore erzielte und elf vorbereitete, eine große Umstellung. Dennoch ist sich Adams zu „einhundert Prozent sicher, dass Nana ein wichtiger Spieler für uns werden kann. Er wird in den kommenden Spielen seine Stärken zeigen und beweisen, was er kann.“