Dardai-Ära bei Hertha vor traurigem und unwürdigem Ende
Pal Dardai hat sehr viel für Hertha BSC geleistet. Als erster Trainer seit langer Zeit schaffte er es, Berlin wieder dauerhaft in der Bundesliga zu etablieren. Zudem ist Hertha nun bereits die vierte Saison in Folge unter Dardai frei von Abstiegssorgen. Zudem qualifizierte sich Hertha unter seiner Leitung 2017 erstmals seit 2009 wieder für Europa. Aufgrund der fehlenden Entwicklung und der zuletzt sehr schwachen Resultate könnte seine Zeit als Cheftrainer von Hertha BSC nun jedoch bald vorbei sein. Eine Klarstellung von Manager Michael Preetz fehlt. Insgesamt gibt der Verein in diesem Fall mal wieder keine gute Figur ab.
Die Verdienste von Dardai sind groß
Im Februar 2015 übernahm Pal Dardai den Posten als Cheftrainer von Hertha BSC. Zuvor hatte er durchaus erfolgreich als Trainer der U15 von Hertha gearbeitet. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich Hertha mal wieder in großer Abstiegsgefahr. Platz 17 und 18 Punkte aus 19 Spielen standen zu Buche. Am Ende der Saison erreichte Hertha Platz 15 mit 35 Punkten.
In der Folgezeit schaffte Dardai es gemeinsam mit Michael Preetz, die Mannschaft umzustrukturieren. In den nächsten zwei Spielzeiten führte der Ungar Berlin auf Platz sieben und sechs. Zudem schaffte er es, zahlreiche Nachwuchsspieler in die Profimannschaft zu integrieren. Das erste Mal seit 2009 konnte Hertha sich wieder in der Bundesliga etablieren und setzte wieder richtig auf nachhaltige Jugendarbeit.
Kader stärker, Ergebnisse schwächer
Seit 2017 funktionierte jedoch nicht mehr alles nach Plan. In der Europa-League-Gruppenphase 2017/2018 schied Hertha aus, in der Bundesliga stand am Ende der Saison nur Platz 10. Damit hatte Hertha erstmals unter Dardai eine Saison schlechter abgeschlossen als die vorherige.
2018/2019 sollte vieles besser werden. Nach einem starken Saisonstart mit 13 Punkten aus sechs Spielen gelang der Hertha allerdings nicht mehr viel. Seitdem holte die Mannschaft nur schlappe 22 Punkte aus 23 Spielen. Zuletzt verlor Berlin die letzten fünf Spiele in Folge. Somit steht nach 29 Spieltagen nur noch Platz 11, das Ziel obere Tabellenhälfte wird nicht mehr erreicht werden.
Fehlende Klarheit wird Dardai nicht gerecht
Pal Dardai hat als Trainer von Hertha BSC in den vergangenen Jahren sehr viel geleistet. Es ist auch sein Verdienst, dass Hertha-Eigengewächse wie Jordan Torunarigha, Maximilian Mittelstädt und Arne Maier mittlerweile gesetzt sind und viele andere Vereine an ihnen interessiert sind. Zudem hat sich Hertha unter ihm endlich wieder stabilisiert.
Bleibt die Frage, ob Dardai wirklich die Hauptschuld für die mittelmäßige Saison der Hertha trifft. Immer wieder fehlten viele Schlüsselspieler verletzt, zudem war die Konkurrenz dieses Jahr deutlich stärker und größer als sonst schon einmal. Medien wie der „kicker“ und „BILD“ schrieben nun, dass Dardai den Verein am Ende der Saison sicher verlassen wird. Der Ungar scheint davon noch nichts zu wissen, Michael Preetz äußert sich nicht. Dieses Auftreten sorgt für eine alles andere als gute Außendarstellung. Dardai hätte es verdient, dass frühzeitig Klarheit herrscht. Klar ist, dass Michael Preetz eine gute und kreative Lösung als Ersatz für den Ungarn finden müsste, weil Dardai durch seine Vereinstreue und seine Leidenschaft für Hertha BSC als Trainer und Typ sehr schwer zu ersetzen wäre.