Kann Herthas Krzysztof Piatek ein neuer Lewandowski werden?
Beim FC Genua Schoss er 19 Tore in 24 Pflichtspielen. Beim AC Mailand wurde er nicht richtig warm. Im Winter war er ein gefragter Mann auf dem Transfermarkt. Tottenham wollte ihn ausleihen, Hertha schlug bei Krzysztof Piatek (sprich: Piontek, Anm. d. Red.) dann schließlich für 23 Millionen Euro zu.
Probierz: „Krzysztof hat die gleichen Parameter wie Robert“
Sein ehemaliger Trainer bei Cracovia Krakau, Michal Probierz, zieht einen Vergleich zu Lewandowski. Er beschreibt Piatek als einen robusten Stürmer mit guter Technik und einem guten Kopfballspiel. „Mit einer Situation im Strafraum macht er ein Tor. Krzysztof hat die gleichen Parameter wie Robert“, sagte er gegenüber dem „kicker“. Piatek selbst nennt den Bayern-Torjäger sein Vorbild: „Ich schaue Robert im Training der Nationalmannschaft immer zu und spreche viel mit ihm, um von ihm lernen zu können.“
Wichniarek: „Wenn er ein bisschen Platz hat, ist er brandgefährlich“
Alle schwärmen von dem polnischen Torjäger. Auch Herthas ehemaliger Stürmer und Landsmann Artur Wichniarek meldet sich im „kicker“ zu Wort und sagt über Piatek: „Er sucht den einfachsten Weg zum Tor. Wenn er ein bisschen Platz hat, ist er brandgefährlich“. In der Tat legte er einen verheißungsvollen Start hin. Gleich in seinem ersten Spiel im Pokal gegen Schalke traf er in bester Torjägermanier. Ein Zuspiel von seinem Sturmpartner Pascal Köpke stoppte Piatek so, dass er den Ball sofort spielbereit vor sich liegen hatte. Danach schob er nicht hart, aber platziert ein und ließ Torwarttalent Alexander Nübel keine Chance, den Ball zu halten.
Allerdings hängt das Spiel des Strafraumstürmers sehr davon ab, ob das Spiel seines Teams funktioniert. Er selbst kreiert keine Torchancen oder strahlt permanent Torgefahr aus. Piatek braucht viele Zuspiele. Kommen die nicht, so wie am Samstag gegen Mainz, bleibt er blass. Zudem wird Herthas Neuzugang nachgesagt, den Kopf hängen zu lassen, wenn es nicht läuft. Das muss der Stürmer dringend ablegen, wenn er zum neuen Lewandowski werden will.
Klinsmann schwärmt und träumt
Ein paar Tage nach der Verpflichtung sang Klinsmann vor einem polnischen Journalisten ein Loblied auf den neuen Torjäger. Der Neue sei ein „kompletter Stürmer“ der mit seiner Präsenz und seiner Qualität die sehr junge Mannschaft auf eine neue Ebene hebt. „Ich möchte, dass Kris die Mannschaft mit seinem Hunger führt“, sagte Klinsmann. Er soll mit gerade einmal 24 Jahren ein Vorbild für die noch jüngeren Spielern wie Arne Maier (21), Maximilian Mittelstädt (22), Javairo Dilrsoun (21) oder Jordan Torunarigha (22) sein, „denn sie alle wollen dorthin, wo Kris schon ist.“ Wie sich der ehemalige Weltklasse-Stürmer den Weg von Piatek vorstellt, sagte er auch noch: „Kris‘ Ziel muss es sein, einer der besten Tojäger der Welt zu werden.“