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Herthas Eduard Löwen: „Ich will und werde mich durchsetzen“

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Im Sommer wechselte Mittelfeldspieler Eduard Löwen vom 1. FC Nürnberg zur Hertha nach Berlin. Bis zum Berliner Stadtderby am vergangenen Wochenende hatte Löwen einen eher holprigen Start, kam kaum zum Einsatz und beobachtete die meisten Spiele der Hertha von der Bank aus. Gegen Union Berlin kam Löwen zu Beginn der zweiten Halbzeit ins Spiel und glänzte mit seinem Durchsetzungsvermögen und seinem Zug zum Tor. Mit dem „kicker“ sprach der 22-Jährige über die Partie und seine Rolle bei Hertha BSC.

Löwen: „Wir dürfen jetzt nicht alles negativ sehen“

Trotz seines Einsatzes und seines starken Spiels konnte Löwen die Hertha nicht vor der 0:1-Niederlage gegen den Stadtrivalen bewahren. Über die verlorene Partie sagt er: „Wir müssen sie abschütteln, auch wenn sie nicht nur unseren Fans, sondern auch uns immer noch weh tut. Wir haben das Derby verloren, das ist richtig beschissen. Die Spannung, die dieses Spiel überlagert hat, hat vielleicht ein paar bei uns gehemmt. Wir haben alle vorher mitbekommen, wie hoch die Fans dieses Spiel hängen. Das hat dazu geführt, dass anscheinend der eine oder andere Angst hatte, Fehler zu machen. Die Folge waren viele lange Bälle – das war sicher keine gute Lösung.“

Die Stimmung in der Mannschaft soll durch die Niederlage allerdings nicht getrübt werden: „Wir dürfen jetzt nicht alles negativ sehen und in ein Loch fallen. Das müssen wir verhindern. Wenn wir positiv bleiben und zusammenhalten, gelingt uns auch wieder ein Schritt nach vorn.“

Am Samstag steht die nächste Bundesligapartie für die Hertha an: RB Leipzig kommt ins Olympiastadion und gewann zuletzt mit einem spektakulären 8:0 gegen Mainz 05 am vergangenen Samstag. Eduard Löwen weiß, wie seine Mannschaft auftreten muss, um Leipzig zu stoppen: „Wir brauchen eine andere Einstellung und eine hohe Laufintensität. Wir müssen gegen Leipzig mutiger auftreten, selbstbewusst sein und die Zweikämpfe annehmen. Das ist eine starke Mannschaft, die aktuell sehr gut in Form ist. Es muss alles passen, um diesen Gegner zu schlagen. Wir müssen Fehler vermeiden, ihre Konter unterbinden und dürfen ihnen nicht ins offene Messer laufen.“

Schwerer Anfang, vielversprechender Auftritt

Mit seiner Leistung im Derby gegen Union Berlin war Eduard Löwen durchaus zufrieden: „Ich habe fürs Team gespielt, aber man selber setzt sich auch Ziele. Man will etwas beweisen und zeigen, dass man in die Startelf möchte. Ich bin ein sehr selbstkritischer Typ, aber am Samstag war ich mit mir schon zufrieden. Ich habe ein gutes Spiel gemacht, aber schon auch gemerkt, dass mir Spielpraxis fehlt.“

Der Deutsch-Russe, der für 7 Millionen Euro von Nürnberg nach Berlin kam, erlebte einen schweren Start bei der Hertha. Er selbst ordnet seine Situation gegenüber dem „kicker“ wie folgt ein: „Es war ein schwieriger Anfang. Ich habe mir deutlich mehr erhofft. Aber es liegt dann nicht immer in der eigenen Hand. Ich habe, seit ich in Berlin bin, sehr hart gearbeitet, war zwischenzeitlich aber auch einige Wochen verletzt. Ich hoffe, dass der Trainer jetzt vielleicht noch mehr auf mich baut. Ich hoffe, dass es jetzt so richtig los geht für mich. Ich will und werde mich durchsetzen.“

Löwen sagte russischer Nationalelf ab

Auch für die Nationalmannschaft wäre Eduard Löwen ein Kandidat. Für Russland hätte er schon letztes Jahr die Chance auf eine Nominierung gehabt, entschied sich allerdings dagegen. Nachdem der 22-Jährige schon im Kader der deutschen U21-Nationalmannschaft stand, hat er andere Ziele im Kopf: „Vor der WM 2018 hat mich der Verband kontaktiert und wollte mich für die Heim-WM gewinnen. Da habe ich abgesagt, seitdem ist Ruhe. Und ganz ehrlich: Ich kann mir momentan nicht vorstellen, in Zukunft irgendwann für Russland zu spielen. Meine Entscheidung für den DFB habe ich schon vor einiger Zeit getroffen – unabhängig davon, ob die deutsche A-Nationalmannschaft für mich irgendwann mal ein Thema wird oder nicht.“

Herthas Trainer Covic war mit dem Auftritt seines Mittelfeldspielers am letzten Samstag sehr zufrieden und lobte den 22-Jährigen: „Edu hat mir sehr gut gefallen. Er hatte einen mutigen, unbekümmerten Auftritt. Er hat permanent versucht, die Fäden in die Hand zu nehmen.“

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