Eintracht Frankfurt musste im Sommer einige Rückschläge wegstecken. Erfolgstrainer Niko Kovac zog es Bayern München, Leader Kevin-Prince Boateng wechselte nach Italien und auch Shooting-Star Marius Wolf kehrte dem Verein den Rücken und ging nach Dortmund. Mit der Leihe von Kevin Trapp kommt nun wieder Hoffnung auf. Ein alter Bekannter ist zurück und spielt in den Planungen der Eintracht eine wichtige Rolle.
Die 0:5-Niederlage im Supercup gegen Bayern München und das Ausscheiden im DFB-Pokal gegen den SSV Ulm offenbarten früh in der Saison, dass bei Eintracht Frankfurt noch nicht alles stimmte. Neben den spielerischen Schwierigkeiten entwickelte sich der Verlust von Mittelfeld-Leader Kevin Prince Boateng schwerwiegender als erwartet. „Uns hat das Herz gefehlt“, erklärte Rechtsverteidiger Danny da Costa nach der Pokalpleite und machte auf ein mögliches Mentalitätsproblem aufmerksam. Es gab keinen Anführer mehr, kein Gesicht der Mannschaft. Weder Kapitän David Abraham noch Makoto Hasebe oder Jonathan de Guzman konnten dieser Rolle gerecht werden. Deshalb liegen die Hoffnungen auf Rückkehrer Trapp, der sich in Paris weiterentwickelte und selbst mehr Verantwortung übernehmen möchte.
„Er will hier nicht nur gut Fußball spielen, sondern sich als Führungsspieler einordnen. Ich denke, dass er das auch kann“, lobte Frankfurt-Coach Adi Hütter den deutschen Nationalspieler. Der ehemalige Eintracht-Kapitän spricht mehrere Sprachen, was in der in Frankfurts Multi-Kulti-Mannschaft ein riesiger Vorteil sei. Zudem ist der 28-Jährige weiterhin Publikumsliebling.
Mit Frederik Rönnow hatte die Eintracht eigentlich schon einen Nachfolger für Lukas Hradecky gefunden. Der dänische Nationalspieler muss nun erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Die überraschende Leihe von Trapp sorgt für Verwirrung für die Zukunft. Rönnow soll vom erfahrenen Trapp lernen und sich in dessem Schatten entwickeln. Das würde allerdings vorerst nur funktionieren, wenn Trapp wirklich nur eine Saison in Frankfurt bleibt. Ob er wirklich nach Paris zurückkehren wird, ist fraglich. Selbst wenn Gianluigi Buffon in einem Jahr seine Karriere beenden sollte, wäre wohl Alphonse Areola die Nummer eins im Tor der Pariser.
Sowohl die Eintracht, als auch Kevin Trapp sind daran interessiert, die Zusammenarbeit nach Ablauf der Leihe auszuweiten. Deshalb bleibt es abzuwarten, ob man in einem Jahr weiterhin auf Trapp setzt und sich mit Paris finanziell einigen kann. Der Nationaltorhüter steht bei Paris Saint-Germain noch bis zum 30. Juni 2020 unter Vertrag.
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