Seit Jahren ist der Meisterschaftskampf in der Bundesliga von Eintönigkeit und Langeweile geprägt. Für eine spannendere Bundesliga diskutiert man nun intensiv über eine Einführung von Playoffs, damit der FC Bayern München sich nicht noch weiter einen Vorteil verschafft. Jetzt äußerte sich Ex-BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Bayern-Boss Oliver Kahn zu einer möglichen Einführung des neuen Systems. Sind Playoffs denn überhaupt eine Lösung des Problems?
Der ehemalige Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke findet „dass die Meisterschaft nach 34 Spieltagen die vernünftigste, die fairste Lösung ist. Der Fußball entwickelt sich aber immer mehr in die Richtung Event“, so der 63-Jährige. Trotzdem will der Aufsichtsvorsitzende der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Idee von Playoffs in der Bundesliga nicht ausschließen.
Watzke weiter: „Wenn die Bayern noch weitere fünfmal in Serie Meister werden und die ganze Liga und die Bayern selbst sagen, dass es uns in Deutschland schwächt, wenn wir weiter nach dem gegenwärtigen Modus verfahren, dann muss man vielleicht darüber diskutieren.“
Gegenüber „Sport Bild“ wurde Bayern-Vorstandsboss Oliver Kahn auch zu möglichen Playoffs in der Bundesliga befragt. Dort betonte er: „Wir dürfen nicht vergessen, den Nachwuchs weiterhin für den Fußball zu begeistern, daher müssen wir für alle Möglichkeiten offen bleiben.“
„Grundsätzlich muss man bei allen Gedankenspielen aber immer das Interesse aller Fans ins Zentrum stellen“, so der 53-Jährige weiter.
Eine Einführung der Playoffs könnte dafür sorgen, dass der Meisterschafts-Titel an Ehrlichkeit verlieren würde. Auch durch Playoffs wäre es nicht sicher, ob am Ende doch der Sieger der deutsche Rekordmeister sein würde. Nur wenige Klubs könnten den Münchnern Paroli bieten. Zudem wären die 34 Spiele wertlos, wenn ein Playoff-Finale über den Ausgang einer langen Saison entscheidet.
In der Bundesliga könnte daher durchaus eine bessere Lösung sein, die TV-Gelder neu zu verteilen, wodurch auch nicht der Kern verändert werden würde. Vor allem die Teilnahme in der Champions League sorgt für einen weiteren hohen Erlös für Teilnehmer, die in Zukunft sogar noch ansteigen wird.
Daher müssen von Anfang an alle sogenannten „Stakeholder“ eingebunden werden, bei einer Einführung der Playoffs: Allen voran Vereine, Sponsoren, Fans, Eigentümer und potenzielle Käufer von Medienrechten. Die Ermittlungen müssen vollständig offen sein. Aber würde die Untersuchung ergeben, dass eine Bundesliga mit 18 Mannschaften im Modus „jeder gegen jeden“ in Hin- und Rückspiel das Beste sei, dann würde es dabei bleiben.
Zudem würde eine Änderung in der Bundesliga dafür sorgen, dass der Kern der Fans entfremdet werden würde. Eine Annäherung an die Fans der deutschen Liga sollte der Fokus sein und nicht eine weitere Entfernung. Die Zukunft wird zeigen, wie das Problem gelöst wird und ob wirklich Playoffs eingeführt werden sollten. Oder ist vielleicht doch eine Neuverteilung der TV-Gelder eine Lösung, um die Liga spannender und ausbalancierter zu gestalten?
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