Von einem Stotterstart ist man bei RB Leipzig weit entfernt, sechsTore haben die Sachsen in den ersten beiden Pflichtspielen erzielt. Nach den Abgängen von Top-Torjäger Timo Werner (Chelsea) und Patrik Schick (Leverkusen) hat der Champions-League-Halbfinalist seine Offensive mit dem Norweger Alexander Sörloth erwartungsgemäß nun aber noch weiter verstärkt . Jan Age Fjörtoft, von 1999 bis 2001 für Eintracht Frankfurt auf Torejagd, kennt Sörloth bestens und vergleicht den Neuzugang der Leipziger mit Senkrechtstarter Erling Haaland.
„Auf der Agenda der schwierigen Transfers war es einer, der ganz oben landen wird“, kommentiert Sportdirektor Markus Krösche den Wechsel. „Kein normaler Transfer von den Rahmenbedingungen her“, sei die Verpflichtung Angreifers, „daher hat es schon etwas gedauert, bis Lösungen gefunden wurden.“
20 Mio. lässt sich der Dritte der abgelaufenen Saison seinen Wunschspieler letztlich kosten, der wiederum voller Vorfreude nach Leipzig kommt, schließlich ist „die Bundesliga eine der stärksten Ligen der Welt.“ Für Sorlöth, bei Crystal Palace in der Premier League gescheitert, ist es bereits der zweite Versuch, sich in einer Top-Liga durchzusetzen. Geht es nach Fjörtoft, wird sein Landsmann im zweiten Anlauf erfolgreich sein.
„Wir freuen uns alle, dass er zu einem Verein kommt, der Spieler entwickeln kann“, lässt sich der 53-Jährige, heute Berater der norwegischen Nationalmannschaft, im „kicker“ zitieren. „Die Leipziger haben einen Stürmer geholt, der auf jeden Fall zum RB-System passt“, ergänzt Fjörtoft. „Es war für mich von Beginn an klar, dass ich zu 100 Prozent für RB Leipzig spielen will“, bestätigt der 1,95 Meter große Stürmer. „RB verkörpert einen schnellen Offensivfußball, der perfekt zu mir passt.“
Haaland (15 Tore in 16 Bundesliga-Spielen) habe ihm bereits „zu dem Schritt hierher gratuliert“ und im Vorfeld „auch einiges bei der Nationalmannschaft über die Bundesliga erzählt“. Die Gemeinsamkeiten der zwei norwegischen Hünen sind derweil schnell erzählt. „Was uns verbindet ist, dass wir ungefähr gleich groß sind und beide unglaublich gerne Tore schießen. Nur bin ich ein bisschen älter als er.“
Vier Jahre um genau zu sein, weshalb Fjörtoft glaubt, dass Sörloth mögliche Haaland-Vergleiche „mit Humor“ nehmen wird. „Alexander ist ein erwachsener 24-Jähriger, der seine Erfahrungen gesammelt und sich im letzten Jahr enorm entwickelt hat“. Mit 24 Treffern hat er sich bei Trabzon zuletzt zum Torschützenkönig der türkischen Süper Lig gekrönt. Zwar keine Top-Liga, doch Fjörtoft betont: „Es ist überall schwierig, so viele Tore zu schießen.“
Der Fußballexperte stürmte einst gemeinsam mit Sörloths Vater Göran für Norwegen und kann sowohl den Leipziger als auch Dortmunds Haaland gut einschätzen. „Sie haben beide eine super Einstellung, wollen sich immer verbessern und haben einen ähnlichen familiären Hintergrund“. Ein starker Abschluss und der sehr gute linke Fuß seien weitere Parallelen der beiden sprintstarken Stürmer, die Anfang Januar mit ihren Teams erstmals direkt aufeinandertreffen könnten. Mit zwei Toren beim 3:0 der Dortmunder gegen Gladbach hat Haaland am ersten Spieltag im internen Norweger-Duell bereits vorgelegt. Fjörtoft, in 52 Bundesliga-Spielen immerhin 14 mal erfolgreich, wird weiter genau hinsehen.
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