Winter-Transfers haben gemeinhin weder bei Vereinsverantwortlichen noch bei Spielern oder Fans den allerbesten Ruf. Schließlich stehen sie oftmals unter dem Verdacht, mehr aus der Not heraus geboren, statt langfristig durchdacht zu sein. Zuletzt gab es in der Bundesliga jedoch einige zumindest erfolgsversprechende Gegenbeispiele. Dazu gehören auch die beiden Leipziger Patrik Schick und Angelino.
Borussia Dortmund verpflichtete Erling Haaland und Emre Can, nach Leverkusen gingen mit Edmond Tapsoba und Exequiel Palacios gleich zwei hochveranlagte Talente. Von allen Klubs am meisten Geld investierte mit Gesamtausgaben in Höhe von knapp 80 Millionen Euro allerdings die Hertha. Dafür schlossen sich der Alten Dame mit
Während Leipzig für Cunha 18 Millionen Euro einnahm und sich im Gegenzug die Dienste von Dani Olmo 20 Millionen Euro kosten ließ, kam Angelino nur auf Leihbasis. Im Sommer war mit Patrik Schick bereits ein weiterer Wunschspieler von Trainer Julian Nagelsmann zunächst für eine Saison ausgeliehen worden. Bei beiden Spielern sicherten sich die Sachsen eine Kaufoption.
Doch die durch das Coronavirus verursachte Zwangspause schränkt die Planungsssicherheit der Vereine erheblich ein. Nach außen hin gibt sich Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche allerdings betont tiefenentspannt. „Wir haben ja zum Glück noch ein bisschen Zeit, was diese Klauseln angeht und um Entscheidungen zu treffen. Bis dahin hat man zumindest eine Richtung, wie sich gewisse Dinge entwickeln können“, zitiert die „Bild“ den 39-Jährigen. Denn die Roten Bullen können sich noch bis 15. Juni überlegen, ob sie die Kaufoptionen ziehen oder nicht. Üblich ist es häufig, dass sich der aufnehmende Verein bereits spätestens im Mai festlegen muss. So haben die Bayern bis Ende Mai zu entscheiden, ob sie Philippe Coutinho per Klausel fest für 120 Millionen Euro von Barcelona verpflichten wollen, was aber auszuschließen ist.
In etwas anderen Größenordnungen ist Leipzig unterwegs. Für den vom AS Rom ausgeliehenen Schick wären 29 Millionen Euro fällig. Um Angelino zu halten müsste man an Manchester City 30 Millionen Euro überweisen. Ob die wirtschaftliche Lage das in Anbetracht der Corona-Pause tatsächlich zulassen wird, bleibt offen. Der Wille ist laut Krösche jedoch da. „Klar ist, dass es zwei Spieler sind, die uns sehr gut zu Gesicht stehen und wo wir nachdenken, längerfristig mit ihnen zusammenzuarbeiten.“
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