Gulacsi über Leipzig-Zukunft: „Ich will die Freude von gewonnenen Spielen spüren“
Peter Gulacsi taucht selten bei den Namen auf, die in Europas Top-Ligen zu den besten Schlussmännern der Vereine zählen. Doch der Ungar weist seit seiner Bundesliga-Premiere durchweg starke Statistiken auf und gehört zweifelsohne zu den besten Keepern der Bundesliga. Im Interview mit dem „kicker“ sprach er über das kommende Champions League-Spiel gegen José Mourinhos Tottenham Hotspurs, den Meisterschaftskampf und seine Zukunft bei RB.
Leipzig trifft auf Final-Teilnehmer Tottenham
Am kommenden Mittwochabend reist RB Leipzig nach London zum Achtelfinalspiel gegen Tottenham Hotspurs. Trainiert werden die „Spurs“ derzeit von Trainer-Legende José Mourinho. Der Portugiese ist vor allem für zweierlei bekannt. Für seine defensive und effektive Spielweise, sowie seine leicht selbstverliebte Art, die er gerne gegenüber Presse und Fans zeigt.
Die Top-Partie zwischen dem FC Bayern München und RB (0:0) verfolgte Mourinho persönlich von der Tribüne der Allianz-Arena aus. „Wie ich ihn aus den Medien kenne, glaube ich nicht, dass er unbedingt beeindruckt war“, rechnet Gulacsi mit keiner emotionalen Berührung seitens der Akteure gegenüber dem Tottenham-Trainer.
Mit Emotionen möchte der Ungar aber am kommenden Mittwoch überzeugen. Zumindest soll es einen Teil der RB-Identität darstellen: „Mut, Persönlichkeit und Emotionen müssen am Mittwoch mindestens auf das gleiche Level kommen wie gegen die Bayern“. Die Akteure der Engländer haben deutlich mehr Erfahrung in der UEFA Champions League als die junge Mannschaft aus Sachsen. Viele von ihnen standen auch beim letztjährigen Champions League-Finale gegen den FC Liverpool auf dem Platz.
Der FC Liverpool wäre auch für Peter Gulacsi ein Traum-Gegner. Ein Aufeinandertreffen, in diesem Jahr wäre „etwas ganz besonderes“. Schließlich machte der Torhüter bei den „Reds“ seine ersten Schritte. 2007 wechselte aus der Heimat nach England, lief aber kein einziges Mal in der Premier League auf.
Gulacsi will bleiben und Geduldig sein
In der Bundesliga hat er hingegen absolute Routine. 120-mal stand er für die Leipziger zwischen den Torpfoten in Deutschlands höchster Spielkasse. In diesem Jahr könnte er noch einen viel größeren Erfolg mit den „Bullen“ eintüten. Die Leipziger sind weiterhin mittendrin im Rennen um die deutsche Meisterschaft. Nur ein Punkt trennt sie von Tabellenführer Bayern München.
Der RB-Schlussmann ist zufrieden mit dem, was man derzeit sicher hat. Fakt ist, RB spielt erneut eine starke Saison, ist auf dem besten Weg sich erneut für die Champions League zu qualifizieren. Die Bundesliga-Zeit der Leipziger gleicht einer einzigen Erfolgsgeschichte. Gulacsi hat daran auch einen großen Anteil, schließlich ist er schon seit Jahren der Rückhalt des Teams.
Wenn es nach dem 29-Jährigen geht, bleibt dieser Fakt auch weiterhin bestehen. Denn der Ungar fühlt sich weiterhin wohl in Leipzig. Auch, wenn er sich als Spieler schon mit mehreren Trainerwechseln auseinandersetzen musste. „Wir sind nicht ganz so stabil wie in der letzten Saison, aber angesichts der Ausfälle gerade in der Defensive ist es trotzdem eine sehr gute Bilanz“, bemängelt er etwas die neue Ausrichtung unter Julian Nagelsmann.
Trotz der neuen Spielweise stimmt aber eben die Bilanz tatsächlich. Die drittbeste Defensive und Offensive stellen die „roten Bullen“ zurzeit in der Bundesliga. So darf es aus Sicht der Leipziger gerne weitergehen. Auch Gulacsi sieht keinen Anlass für Veränderung. Seinen Vertrag hatte er im vergangenen September bis Sommer 2023 ausgedehnt. Andere Optionen als RB hat er derzeit nicht im Kopf. Für den Schlussmann sei es derzeit das Wichtigste, „die Freude von gewonnen Spielen zu spüren“. Und die Freude scheint berechtigterweise bei den Sachsen vorhanden zu sein.