Krisenstimmung bei RB Leipzig: Das 1:5 gegen den VfL Wolfsburg war ein sportlicher Offenbarungseid. Trainer Marco Rose bleibt dennoch vorerst im Amt und wird im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt (4.12., 20.45 Uhr) auf der Bank sitzen.
Das 1:5-Debakel gegen Wolfsburg war bereits das sechste Pflichtspiel in Serie ohne Sieg. Für RB Leipzig als Bundesligist ein Novum. Die deutliche Schlappe war gleichzeitig die höchste Heimpleite der Leipziger Bundesliga-Zeit. RBL-Trainer Marco Rose steht am sportlichen Tiefpunkt spürbar unter Druck. Dennoch wird der 48-Jährige die Roten Bullen auch am kommenden Mittwoch im Pokal-Achtelfinale betreuen. Vermutlich seine letzte Chance, um seinen Posten zu behalten.
Leipzigs Geschäftsführer Marcel Schäfer betrat am Samstagabend mit ernstem Gesichtsausdruck die Mixed Zone, um die Situation nach der Klatsche einzuordnen. Die Erkenntnis: Es geht erstmal weiter wie bisher. „Wir wollen gemeinsam den Turnaround schaffen. Wir wollen gemeinsam aus der Situation rauskommen“, betonte der 40-Jährige, der nach wie vor von Rose überzeugt ist. Die Gründe: „Er hat langjährige Erfahrung, er hat nach wie vor sein Feuer. Ich glaube, dass wir gemeinsam Antworten finden werden.“
Angesichts der Leistung seiner Mannschaft nahm Schäfer aber auch kein Blatt vor den Mund: „Dass wir 1:5 verlieren, ist brutal enttäuschend. Wirklich brutal enttäuschend.“ Besonders die Anfangsphase der Leipziger wurmt den Geschäftsführer. „Wenn man die ersten 20, 30 Minuten hernimmt, dann haben wir die komplett verpennt und nichts von dem, was man gerade gesagt hat, ist eingetreten“, sagte der ehemalige Spieler des VfL Wolfsburg. Bereits nach einer Viertelstunde lag Leipzig mit 0:3 zurück – die ersten beiden Gegentore fielen innerhalb von 15 Sekunden.
„Der Trainer leidet wie alle Leipziger. Wir kriegen es nicht auf die Platte, kriegen es nicht auf den Platz. Man merkt, dass uns im Moment viele Dinge abgehen, wir viele Baustellen haben“, resümierte Übungsleiter Rose. In der schwierigen Phase sei es nun wichtig, dass die Sachsen als eine Einheit auftreten, so Schäfer. „Wenn man solche Ergebnisse abliefert, wie wir in den letzten Wochen, ist es nicht so, dass man vor Selbstvertrauen strotzt. Dann ist es aber wichtig, die Basics einer Mannschaft zu leben: Geschlossenheit zu zeigen, eine gewisse Widerstandsfähigkeit, dass man sich gegenseitig unterstützt, kleinere Aktionen hernimmt, um sich gegenseitig hochzupushen.“
Trotz des enttäuschenden Auftritts gegen Wolfsburg habe Schäfer aber „die Überzeugung, dass die Wende mit Rose noch zu schaffen ist. Ich spreche von Widerstandsfähigkeit, ich spreche von Geschlossenheit, das, was ich von der Mannschaft erwarte.“ Wenn die kriselnden Leipziger künftig „widerstandsfähig“ auftreten und „Geschlossenheit zeigen in solchen Phasen“ würden, wäre das ein großes Zeichen, erklärte er abschließend.
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