Leipzig: Die Qual der Wahl für RB-Coach Jesse Marsch
In der aktuellen Transferperiode nahm RB Leipzig durch Spielerverkäufe bislang fast 100 Millionen Euro ein. Besonders die Abgänge von Dayot Upamecano (42,5 Millionen Euro) und Ibrahima Konaté (40 Millionen Euro) spülten viel Geld in die Kassen. Die Leipziger selbst waren auf dem Transfermarkt allerdings ebenfalls sehr aktiv. Während die Transfereinahmen bei fast 100 Millionen Euro liegen, gab man fast ebenso viel wieder für Neuverpflichtungen aus. Der aktuelle RB-Kader gibt Jesse Marsch somit ziemlich viele Optionen. Besonders im Offensivbereich hat der neue Leipzig-Coach etliche Top-Spieler zur Verfügung.
Szoboszlai und Brobbey in Lauerstellung
Julian Nagelsmann, mittlerweile beim FC Bayern, setzte bei den Sachsen oft auf Rotation. Ob auch Marsch häufig durchwechseln wird, bleibt abzuwarten. Aufgrund der Dreifachbelastung und des breiten Kaders, könnte dies jedoch durchaus weiterhin der Fall sein. Im DFB-Pokalspiel beim SV Sandhausen ließ der 47-Jährige im 4-2-3-1-System spielen. Im Vergleich zum Vorjahr entfiel somit die Dreier-Abwehrkette. Mit Dominik Szoboszlai und Brian Brobbey saßen beim Pflichtspielauftak zudem zwei Offensivspieler nur auf der Bank, welche perspektivisch gute Startelf-Chancen haben dürften. Des Weiteren fehlten mit Dani Olmo, Ademola Lookman, Yussuf Poulsen und Alexander Sörloth gleich vier namhafte Offensivakteure aus verschiedenen Gründen komplett im Kader.
Königstransfer André Silva ist unumstritten
Bei seiner vorherigen Station in Salzburg ließ Marsch oftmals im 4-4-2-System spielen. Dass Leipzig dieses System anwenden wird, erscheint derzeit unwahrscheinlich. Schließlich bevorzugte der US-Amerikaner in den vorherigen Testspielen ein System mit nur einem Angreifer. Diese Position wird der aus Frankfurt gekommene Königstransfer André Silva besetzen.
Auf den Flügelpositionen haben im Sandhausen-Spiel sowohl die Startelfspieler Christopher Nkunku und Emil Forsberg als auch jener eingewechselte Szoboszlai einen guten Eindruck hinterlassen. Wer beim Bundesliga-Auftakt in Mainz starten wird, ist derweil noch offen.
Aufgrund der späten Rückkehr von Dani Olmo (Olympia-Teilnahme), hat Amadou Haidara erneut gute Chancen auf die zentrale Position in der offensiven Dreierreihe. Dahinter spielten zuletzt Kevin Kampl und Tyler Adams. Da Marcel Sabitzer derzeit mit einem Abgang in Verbindung gebracht wird, ist fraglich, ob der Österreicher überhaupt noch einmal für die Sachsen auflaufen wird. Sein Landsmann Konrad Laimer wäre ebenfalls eine denkbare Variante für das zentrale Mittelfeld.
Neuzugänge Simakan und Gvardiol im Fokus
Etwas weniger Spielraum hat Marsch im Abwehrbereich. Auf den Außenverteidiger-Positionen sind Angelino und Nordi Mukiele wohl gesetzt. Die langjährigen RB-Spieler Lukas Klostermann und Marcel Halstenberg werden wahrscheinlich auf der Bank starten.
Neben Willi Orban stehen für die Innenverteidigung noch Josko Gvardiol und Mohamed Simakan zur Verfügung. Simakan, der vom RC Straßburg verpflichtet wurde, hat in Sandhausen neben Orban begonnen. Dass sich der 19-jährige Gvardiol zunächst hinten anstellen muss, erscheint also durchaus möglich.
Die Kaderbreite von Leipzig ermöglicht dem RB-Trainer im Vergleich zu anderen Bundesliga-Mannschaften also zahlreiche Möglichkeiten. Dieser Vorteil könnte sich im Verlaufe der Saison auszahlen. Bei RB Leipzig, das vier seiner bisherigen fünf Erstliga-Spielzeiten unter den ersten Drei abschloss, schielt man längst nicht umsonst nach ganz oben.
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