Leipzig gegen Dortmund: Duell der kriselnden Verfolger
Das Aufeinandertreffen von RB Leipzig und Borussia Dortmund am Samstagabend ist eine Partie irgendwo zwischen Spitzenspiel und Krisengipfel. Obwohl beide Mannschaften im oberen Drittel der Tabelle stehen, ist es in den Vereinen unruhig. Die Leipziger müssen wieder in die Erfolgsspur finden, während der BVB nach seiner spielerischen Klasse sucht.
Hasenhüttl bemängelt eigene Konstanz
Nach zwei Niederlagen in Serie muss RB Leipzig unbedingt wieder punkten, um den Anschluss an die angepeilten Champions-League-Plätze nicht abreißen zu lassen. Nach der Niederlage gegen den Tabellenletzten aus Köln (1:2) wurde Kritik an der Spielweise der Sachsen laut. Schon 17 Punkte musste der aktuelle Vizemeister nach eigener Führung abgeben. Stürmer Yussuf Poulsen forderte von der gesamten Mannschaft, dass sie „mal die Arbeitshandschuhe anziehen“ solle.
Eine Meinung, die auch RB-Coach Ralph Hasenhüttl teilt. „Nur Fußball geht auch nicht, man muss auch den Kampf annehmen“, sagte der Österreicher vor dem Spitzenspiel. „Wir haben nach wie vor eine hervorragende Ausgangsposition. Aktuell liegt in der Konstanz die Krux. Wir müssen es wieder hinbekommen, auch enge Spiele auf unsere Seite zu ziehen.“
Personell können die Leipziger fast aus dem Vollen schöpfen. Einzig Marcel Halstenberg (Kreuzbandriss) wird für das Spiel gegen den Verein, für dessen zweite Mannschaft er einst auflief, ausfallen. Naby Keïta und Konrad Laimer sind beide rechtzeitig fit geworden.
Dortmund auf der Suche nach der Vollgasveranstaltung
Seit seiner Amtsübernahme hat Peter Stöger die verunsicherte Truppe von Borussia Dortmund stabilisiert und in der Tabelle wieder weiter nach vorne gebracht. In neun Ligapartien unter dem Österreicher sind die Schwarz-Gelben noch ungeschlagen. Trotzdem gibt es immer mehr Kritik an Stöger und der Mannschaft. Als langweilig und bieder, zuweilen lustlos und glücklich, wird der Fußball von Fans und Medien bezeichnet. In Dortmund sehnen sich vor allem die Anhänger nach den Zeiten der Klopp’schen „Vollgasveranstaltung“. Dafür fehlt es dem Team allerdings aktuell an Kraft und Stabilität. Stöger nimmt den „biederen“ Fußball auch wahr, sieht diesen aber als nötigen Schritt in der Entwicklung des Teams. Man würde gerne jeden Gegner mit 3:0 oder 4:0 an die Wand spielen, aber das könne man momentan nicht, erklärt der ehemalige Kölner.
Nach dem enttäuschenden 1:1-Unentschieden gegen den FC Augsburg am vergangenen Montag kritisierte Stöger seine Mannschaft heftig. Dennoch sieht er seine eigenen Erwartungen an den Kader größtenteils als erfüllt. „Man kann das nicht auf Knopfdruck abstellen. Man braucht Zeit, aber Zeit ist Mangelware. Wir arbeiten alle am gemeinsamen Erfolg. Bei allem, was wir kritisieren, sehen wir auch Dinge, die ok sind“, stellt der 51-Jährige fest. „Es gibt gefühlt viel Unruhe, obwohl die Ausbeute gut ist. In unserem Haus ist es schon sehr stimmig.“
Bei der Partie gegen RB Leipzig muss der BVB auf einige Spieler verzichten. Shinji Kagawa (Sprunggelenk), Raphael Guerreiro (muskuläre Probleme), Andrey Yarmolenko (Sehnenverletzung im Fuß), Erik Durm (Außenbandriss im Sprunggelenk) und Sebastian Rode (Reha) werden fehlen. Auch für Jadon Sancho kommt die Partie noch zu früh. Maximilian Philipp wird hingegen wieder im Kader des BVB stehen.
Voraussichtliche Aufstellungen
RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Orban, Upamecano, Bernardo – Keïta, Kampl – Sabitzer, Forsberg – Werner, Poulsen
Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Sokratis, Akanji, Schmelzer – Castro, Weigl – Schürrle, Götze, Reus – Batshuayi
Fakten zum Spiel
- Anpfiff: Samstag, den 03. März 2018, um 18:30 Uhr
- Stadion: Red Bull Arena, Leipzig
- Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (SR), Mark Borsch (SR-A. 1), Stefan Lupp (SR-A. 2), Johann Pfeifer (4. Offizieller), Günter Perl (VA), Christian Dietz (VA-A)
- Bilanz gegeneinander gesamt: 2 – 0 – 1 bei 4:3 Toren
- Bilanz gegeneinander bei Heimspiel Leipzig: 1 – 0 – 0 bei 1:0 Toren