Erst in diesem Jahr zahlte RB Leipzig 15 Millionen Euro für die Dienste von Benjamin Henrichs. Wenige Monate und nur 23 Einsatzminuten später sprach der Rechsverteidiger zuletzt offen über einen möglichen Abschied von den Sachsen. RB-Trainer Jesse Marsch nahm diese Aussagen nun gelassen auf, allerdings kritisierte er seinen Schützling auch.
„Ich habe viel mit Benni gesprochen“, erklärte der US-Amerikaner und meinte: „Er hat zu viel über Social Media und mit den Medien gesprochen.“ Auf Twitter hatte Henrichs unter anderem auf die Frage eines Fans, warum er nicht spiele, mit „keine Ahnung“ geantwortet.
Für Marsch begründet sich das Reservistendasein von Henrichs wie folgt: „Er hatte gefragt, ob er zu Olympia fahren darf. Das habe ich unterstützt, aber er hat dadurch in der Vorbereitung wichtige Zeit mit der Mannschaft verloren. Dann kam er zurück und war verletzt.“ Hintergrund: Mit der DFB-Auswahl nahm Henrichs bei den Olympischen Spielen in Tokio teil. Nachdem bereits nach der Gruppenphase das Turnier für die deutsche Mannschaft beendet war, kehrte der Außenverteidiger mit Knieproblemen nach Leipzig zurück.
So konnte Henrichs zunächst nicht am Training teilnehmen. Vor etwa einem Monat habe der Coach deshalb mit den Abwehrspieler gesprochen und zu ihm gesagt: „Ganz ehrlich, ich bin mir nicht sicher, was deine Qualitäten sind und wie viel du unserer Mannschaft helfen kannst.“
Am Dienstag in der Champions League gegen Paris Saint-Germain wurde Henrichs immerhin eingewechselt. „Weil er besser und besser trainiert und diese Chance verdient hatte“, führte Marsch aus. Zuvor hatte der Rechtsfuß in einem Testspiel gegen Slask Beslau erfolgreich Eigenwerbung betrieben.
Nachdem Henrichs am Donnerstag im „kicker“ noch einen möglichen Abschied aus Leipzig angedeutet hatte („Ich will nicht wechseln, aber ich will Fußball spielen“), könnte er nun zu einem längeren Bundesliga-Einsatz am Samstag in Fürth kommen. Er sei „ein Thema“, stellte Marsch klar.
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