Mvogo fordert: „Ich muss spielen!“ – Rangnick spricht Machtwort
Im Sommer 2017 wechselte Yvon Mvogo von den Young Boys Bern zu RB Leipzig. Während der 24-Jährige in seiner ersten Saison bei den Sachsen auf lediglich einen Einsatz kam, durfte er in der laufenden Spielzeit wenigstens in der Europa League zwischen den Pfosten stehen. Aus dem internationalen Wettbewerb sind die Roten Bullen jedoch mittlerweile ausgeschieden. An Stammkeeper Peter Gulacsi kommt Mvogo weiterhin nicht vorbei, sodass er wieder mit einem Bankplatz vorliebnehmen muss.
Mvogo: „Meine Situation ist gerade nicht ganz einfach“
Zwar ist Mvogo mit RB Leipzig aus der Europa League ausgeschieden, für den Schweizer war die Hinrunde jedoch eine deutliche Entwicklung seiner Situation am Cottaweg. In allen sechs Partien der Gruppenphase sowie in vier von sechs Qualifikationsspielen durfte er sein Können unter Beweis stellen. Die Bilanz: 12 Gegentore, bei lediglich zwei Zu-Null-Spielen. „Für mich war es gegenüber der vergangenen Saison auf Sprung nach vorn“, blickt der geborene Kameruner gegenüber dem „kicker“ auf die letzten Monate zurück. Doch wie geht es für den Keeper, der im Oktober und November seine beiden ersten Länderspiele für die Schweiz absolvierte, in der Rückrunde weiter?
Der Ungar Peter Gulacsi ist die unangefochtene Nummer 1 bei den Leipzigern. Das weiß auch Mvogo, der sagt: „Meine Situation ist gerade nicht ganz einfach.“ Ihm droht somit ein weiteres halbes Jahr ohne Spielpraxis, was angesichts seines noch jungen Alters alles andere als förderlich für seine weitere Karriere sein dürfte. „Deshalb müssen wir miteinander reden und eine Lösung finden. Ich brauche Spielminuten, um eine besserer Torhüter zu werden“, spricht der 24-Jährige daher eine klare Forderung aus. Bereits im Januar 2018 sprach sich der ehemalige Berner für eine Ausleihe aus, sein Wunsch wurde jedoch damals nicht erhört.
Rangnick stellt klar: „Ich möchte, dass alle bleiben“
Einen festen Vereinswechsel zieht Mvogo derweil nicht in Betracht. „Ich bin grundsätzlich komplett zufrieden und glücklich in Leipzig. Ich möchte mit RB erfolgreich sein und hier irgendwann die Nummer 1 sein“, sagt er. Anders sieht die Situation bei seinem Teamkollegen Marius Müller aus. Der 24-Jährige verbrachte die Saison 2017/18 auf Leihbasis beim 1. FC Kaiserslautern, in dieser Saison kommt er für die Sachsen auf lediglich einen Einsatz. „Ich schaue erst mal bis Winter, wie sich das Ganze entwickelt. Dann müssen wir sehen, ob wir in der Europa League dabei sind oder nicht“, hatte Müller vor einigen Monaten gegenüber der „BILD“ geäußert.
Durch das Europa-League-Aus hat Ralf Rangnick damit also eigentlich mindestens einen Keeper zu viel in seinem Kader. Es könnte also Unruhe drohen. Maximal 21 Spiele in der Liga und dem DFB-Pokal werden die Rasenballer in der Rückrunde absolvieren, macht im Schnitt also sieben Einsätze pro Mann. „Ich möchte, dass alle bleiben. Es kann schnell passieren, das sich jemand verletzt. Wir brauchen die Torhüter so, wie wir sie jetzt haben. Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass wir einen abgeben“, spricht sich der Leipziger Trainer bei „BILD“ für einen Verbleib seiner Torhüter aus.
Die Zeitung spekuliert, dass Mvogo künftig im DFB-Pokal zwischen den Pfosten stehen könnte. Gulacsi sei in der Liga ohnehin unantastbar. Für Müller bliebe zwar nach wie vor nur ein Bankplatz, je nach Spielverlauf könnte der 25-Jährige aber dann zu Einsätzen kommen. Zumindest müsste er nicht alle Spiele von der Tribüne aus verfolgen. Wie es dann im Sommer weitergeht, bleibt jedoch nach wie vor komplett offen.