Als Julian Nagelsmann gegen Atlético Madrid im Viertelfinale der Champions League nach 72 Minuten Tyler Adams in die Partie brachte, war nicht unbedingt mit einem Jokertor zu rechnen. Doch es kam bekanntlich anders: Adams konterte den Treffer von João Felix und schoss Leipzig sensationell ins Halbfinale. Auch deshalb strotzt der US-Amerikaner vor dem Saisonstart vor Selbstvertrauen und sagt: „Ich könnte der Typ Spieler sein, den sich der Trainer sucht.“
Die Leipziger suchen wohl noch einen Mann fürs Mittelfeld, der zwischen den Strafräumen für Ordnung sorgt und in der Schaltzentrale Präsenz zeigt. Obwohl der 1,76 Meter große Adams zumindest kein physisch starker Abräumer ist, sieht er sich durchaus in der Lage, den Part selbst auszufüllen.
„Der Trainer hat mir gesagt, er will sehen, dass ich viele Bälle erobere, meine Fähigkeit nutzen, das Spiel zu kontrollieren oder es schnell zu machen, indem ich den Ball in gefährliche Zonen weiterleite“, erklärt Adams in „SportBild“.
Gegen Atlético bewies er nicht zuletzt aufgrund seines entscheidenden Treffers, dass er auf allerhöchstem Niveau mithalten kann. „Das Gefühl nach dem Tor war irre, aber auch seltsam. Eigentlich hast Du 50.000 Fans im Stadion, die nach solch einem Tor brüllen. In dem Moment waren aber nur meine Teamkollegen da, die mit mir gejubelt haben“, schildert der 21-Jährige die Situation.
„Es war vielleicht der beste Moment meiner Karriere, weil das Tor so wichtig für die Mannschaft war. Wir haben damit Geschichte geschrieben“, weiß Adams, der zum Jahreswechsel 2019 für knapp 2,5 Mio. Euro vom Schwesterklub aus New York zu den Sachsen gewechselt war. „Wenn ich kommende Saison wieder in der Champions League spiele, weiß ich nun genau, was ich zu erwarten habe.“
Spätestens nach dem Erfolgserlebnis gegen die Spanier sieht sich der US-Nationalspieler für anstehende Duelle in der Königsklasse gerüstet. „Ich bin der beste Tyler Adams, den es je gab, auch wenn noch mehr in mir steckt. Ich habe viel gelernt, bin taktisch besser geworden, weiß, was ich zu tun habe“, so Adams, der in der Vergangenheit viel mit Verletzungen zu kämpfen hatte. „Das war nicht einfach für den Kopf. Ich bin richtig froh, dass eine neue Saison beginnt.“
Er sei „jetzt bereit, dem Team konstant zu helfen. Ich bin topfit, mein Kopf ist frei.“ Wenn der Körper mitspielt und ihn Nagelsmann von der Leine lässt „spricht nichts dagegen, dass ich so viele Spiele wie möglich mache. Und auch mal wieder wichtige Tore erziele.“ So wie gegen Atlético.
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