RB Leipzig

Ralf Rangnick: „Rasanter Fußball immer das Credo“

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Im Interview mit „SPORT BILD“ zieht Ralf Rangnick ein Zwischenfazit seiner Doppelrolle. Er erklärt, wie er den Alltag mit dieser Belastung bewältigt und wer ihm dabei behilflich ist.

Anfängliche Schwierigkeiten

Zu Beginn der Saison tat sich RB Leipzig überraschend schwer. Die Ergebnisse stimmten nicht und die Mannschaft vermittelte nicht den Eindruck einer geschlossenen Einheit. Der Eisbrecher: Das schlechteste Spiel der Saison gegen Salzburg. Die darauf folgenden Auftritte wirkten selbstbewusster und frischer. Ralf Rangnick beschreibt das Spiel als „Gold wert“ und erklärt, welche Lehren aus der Niederlage gezogen wurden:

„Wir haben das Spiel genutzt, um hart mit uns ins Gericht zu gehen und Fehler, vor allem im Zusammenspiel, abzustellen. Wir haben den Spielern taktische Fehler aufgezeigt und sie mit ihnen eindeutig besprochen und dementsprechend trainiert“, erklärt der Coach die Reaktion. Rangnick weiter: „Außerdem war es wichtig, die Verantwortung für die Gemeinschaft jedem Einzelnen zu verdeutlichen.“ Das Spiel war also nicht nur aus taktischer Sicht hilfreich, sondern förderte auch den Teamgeist.

„Was mir gerade gefällt, ist die Entwicklung meiner Spieler zu einer verschworenen Gemeinschaft. Wir haben wieder eine richtige Mannschaft“, lobt der Sechzigjährige sein Team.

Konterfußball ist und bleibt die Identität

Erfolgreich wurde RB durch sein aggressives Pressing und den daraus resultierenden Power-Fußball. Schnelle Konter waren immer eine Waffe der Sachsen, die Mannschaft wurde darauf ausgelegt. Jetzt lässt Rangnick wieder genau diese Art von Fußball spielen, die im vergangenen Jahr ein wenig verloren gegangen ist. Auf die Frage, warum Leipzig nicht mehr auf Ballbesitz setzt, hat der Trainer eine klare Meinung:

„Bei der WM haben wir gesehen, wie schwer es ist, gegen tiefstehende Gegner zum Erfolg zu kommen. Das ist uns auch häufig widerfahren. Erhöhte Ballbesitzzeiten helfen da nicht“, Rangnick sieht das etwas anders: „Meines Erachtens ist es der Fehler zu glauben, man könne das Spiel nur kontrollieren, wenn man den Ball hat. Dabei ist es oft genau andersherum. Unsere Untersuchungen haben ergeben,dass die Wahrscheinlichkeit,ein Tor zu erzielen, rapide sinkt, je länger eine Truppe im Ballbesitz ist. Diese Erkenntnis nutzen wir.“

Folglich wird es unter Rangnick, egal ob als Sportdirektor oder Trainer, immer eine Philosophie geben, die der Coach wie folgt beschreibt: „Rasanter, proaktiver Fußball wird immer das Credo bleiben.“

Starkes Team hinter Rangnick

Einsichten, wie die oben beschriebene Analyse der WM, erhält Rangnick von seinen Assistenten. Bei seiner Doppelbelastung mit dem Amt des Sportdirektors, welches er im Moment ein wenig kürzer kommen lässt, ist es umso wichtiger, dass der Trainer sich auf sein Team verlassen kann. Er setzt hier besonders auf Athletik- und Co-Trainer, sowie auf Video- und Athletik-Analysten und Psychologen. Sein Team lobt Rangnick in vollsten Zügen: „Wir haben in Leipzig einen jungen Stab, der trotzdem viel Erfahrung mit sich bringt. Ich wäre dumm, wenn ich die Jungs in ihren Fähigkeiten einschränke“, erklärt er und gibt somit auch gerne Verantwortung ab.

Seine Doppelfunktion bringt er mit Unterstützung seiner Assistenten gut unter einen Hut und nimmt die leitende Rolle gerne an: „Alle müssen sich mitgenommen fühlen und dadurch unserer gemeinsamen Idee folgen. Das kostet alles Zeit.“ Die nimmt sich Rangnick. Um das Gefüge zusammenzuhalten, immer schon mit Blick in die Zukunft. Die Unterstützung bezieht er von seinem Stab, der laut dem Cheftrainer „hervorragende“ Arbeit leistet.

„Wir haben ein vertrauensvolles Verhältnis, das mir gewährleistet, mich auf bestimmte Dinge wie Gespräche mit einzelnen Spielern mehr zu konzentrieren, weil ich weiß, dass meine Co-Trainer das Training so gut vorbereiten, wie ich es auch gemacht hätte“, schwärmt Rangnick weiter.

Bei all der Arbeit, die der Sechzigjährige leistet, hat man stets das Gefühl, dass Rangnick einen Schritt weiter denkt, als es andere Trainer in der Bundesliga es vielleicht tun würde. Während er gerade als Trainer aus dem „Übergangsjahr“ der Leipziger eine erfolgreiche Saison macht, bereitet er im Hintergrund als Sportdirektor schon alles für die nächste Saison vor, in welcher Trainer-Juwel Julian Nagelsmann dann sein Amt an der Seitenlinie übernimmt. Möglich, dass in einer seiner nächsten Planungen, dann mit Nagelsmann, schon das Wort Titel vorkommt.

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