RB-Trainer Nagelsmann: „Haben Spieler während Corona-Zeit zu sehr in Ruhe gelassen“
Mit der vergangenen Saison kann RB Leipzig insgesamt sehr zufrieden sein. Letztendlich erreichte man das Halbfinale der Champions-League und den dritten Tabellenplatz in der Bundesliga. Zwischenzeitlich wurden die „Roten Bullen“ sogar Herbstmeister. Im Interview mit der „Sport Bild“ blickt Julian Nagelsmann auf seine erste Saison als Leipziger Cheftrainer zurück.
Größter Erfolg der Leipziger Vereinsgeschichte
Der Einzug ins Champions League Halbfinale war der bisher größte Erfolg der Leipziger Vereinsgeschichte. Gerne hätte man den Traum vom Titel noch weitergelebt, letztendlich scheiterte man jedoch an Paris Saint-Germain mit 0:3: „Gegen Paris waren wir einfach chancenlos. Man muss beide Klubs und die Transferausgaben sehen. Klar, wir haben uns zugetraut ins Finale zu kommen. Aber da muss an so einem Tag deutlich mehr stimmen, als es der Fall war“, begründete Nagelsmann das Ausscheiden.
Auch in der Bundesliga schnupperte man lange am Titel. Zwischenzeitlich sicherte man sich sogar die Herbstmeisterschaft, ehe der FC Bayern in der Rückrunde zu alter Stärke zurückfand und erneut Meister wurde. RB landete schlussendlich hinter den Bayern und Borussia Dortmund auf dem dritten Tabellenplatz: „Wir sind nicht gut aus der Corona-Pause gekommen, haben nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt. Auch, weil wir in einer Entwicklung stecken.“ Auf die Frage, mit welcher Schulnote Nagelsmann die gesamte Saison bewerten würde, antwortete er: „Mit allem drum und dran war es eine 3+. Wenn man Platz 3 in der Bundesliga und das Champions-League-Halbfinale sieht, ist es im Ergebnis sicher besser als eine 3. Aber es gehörte einfach viel mehr dazu: die stetige Entwicklung, Konstanz, Transfers, Fußball ohne Fans, das Zusammenfinden im weiter wachsenden Kader.“
Leipzig sucht weiter nach Werner-Ersatz
Damit die kommende Saison noch besser wird, möchte Nagelsmann an einzelnen Stellschrauben drehen: „Wir haben die Spieler während der Corona Zeit zu sehr in Ruhe gelassen, was Theorie angeht. Dadurch haben wir Entwicklungszeit verloren, die uns hinterher einige Punkte gekostet hat“, analysiert der Fußballlehrer einen Fehler der vergangenen Saison. Zudem verbirgt die neue Spielzeit auch neue Herausforderungen: „Die Werner-Tore zu ersetzen. Dazu kommt die psychische Herausforderung: Jetzt nach der Champions-League in drei Wochen in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Nürnberg zu spielen. Und die dritte ist: Die Entwicklung voranzutreiben, ohne großes Training.“
Darüberhinaus möchte RB Leipzig seine Kaderplanung weiter vorantreiben. Insbesondere in der Offensive sucht man nach dem Abgang von Nationalstürmer Werner weiter Verstärkung: „Ja, den brauchen wir schon. Es wäre extrem dämlich, wenn man es anders sieht. Wir haben ja bereits Hwang geholt, können Timo aber natürlich nicht eins zu eins ersetzen und müssen 47 Scorerpunkte auf mehreren Schultern verteilen.“
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