Sörloth über Torflaute: „Als ob ich 20 Kilo mitschleppe“
Stolze 20 Mio. Euro legte Leipzig im letzten Sommer auf den Tisch, um Alexander Sörloth zu verpflichten. In der jungen Vereinsgeschichte der Sachsen waren mit Naby Keita, Timo Werner und Dani Olmo nur drei Spieler teurer. In der Liga dauerte es jedoch bis zum 15. Spieltag, ehe Sörloth erstmals den gegnerischen Torwart überwinden konnte. In „SportBild“ sprach der Angreifer über die lange Durststrecke, seinen Landsmann Erling Haaland und das anstehende DFB-Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen.
Unzufriedener Sörloth „hatte keine Vorbereitung“
Dass Sörloth fast die gesamte Hinrunde ohne Treffer blieb, hinterließ beim 1,94 Meter großen Norweger Spuren. „Wenn das erste Tor nicht kommt, spürst du immer mehr Gewicht, das auf dir lastet. Ich kann zu Hause zwar sehr gut abschalten, aber nach ein paar Spielen hat es sich angefühlt, als ob ich 20 Kilo auf meinen Schultern mitschleppe.“
Daher sei er mit dem bisherigen Saisonverlauf auch „nicht voll zufrieden, es geht besser, und ich habe auch den Antrieb, immer stärker zu werden. Ich kam in ein neues Land, kannte die Mannschaft nicht, das Spielsystem war neu, die Liga auch, und vor allem hatte ich keine Vorbereitung mit dem Team“, sagte Sörloth, dessen Formkurve zuletzt allerdings nach oben zeigte.
Kumpel Haaland: „Wir gratulieren uns zu Toren“
Ende Februar gelang ihm beim 3:2 gegen Gladbach als Joker ein Tor und eine Vorlage. Selbiges glückte Sörloth dann prompt auch am darauffolgenden Spieltag beim 3:0 über Freiburg. Der 25-Jährige ist mittlerweile in Leipzig angekommen und hat „einen Anteil am Erfolg der Mannschaft, das fühlt sich sehr gut an. Das Selbstvertrauen ist jetzt da.“
An die Torquote von Haaland kommt er natürlich nicht ansatzweise heran. Intakt ist das Verhältnis zwischen den beiden Torjägern aber dennoch. „Mit Erling bin ich regelmäßig im Austausch, er ist mein Kumpel. Wir gratulieren uns vor allem zu Toren“, sagte Sörloth, der mit Leipzig im Pokalfinale auf den BVB treffen könnte.
„Aber über Berlin haben wir gar nicht gesprochen. So abgedroschen es klingt, aber der Fokus liegt zu 100 Prozent auf Bremen und dem Halbfinale“, beteuerte der frühere Trabzon-Stürmer, der sich im Vorjahr mit dem Pokal aus der Türkei verabschiedet hatte; „einer der größten Momente meiner Karriere.“
„Ich weiß, wie wichtig Titel für die Entwicklung sind“
Gegen Alanyaspor war Sörloth damals der Matchwinner. Mit Werder wartet auf die Roten Bullen nun erneut ein Gegner, an den Sörloth gute Erinnerungen an. Schließlich gelang ihm gegen die abstiegsbedrohten Hanseaten Anfang April sein erster Doppelpack im RB-Dress. „Wenn ich gegen Teams spiele, gegen die ich schon getroffen habe, habe ich am Spieltag automatisch ein gutes Gefühl.“
Nun will Sörloth, der auch während seiner Torflaute mit dem künftigen Bayern-Trainer Julian Nagelsmann vielmehr über sein Anlaufverhalten, aber „nie über Tore gesprochen“ habe, den Roten Bullen zu ihrem allerersten Titel verhelfen. „Leipzig ist ein junger Verein mit großen Zielen. Ich weiß, wie wichtig Titel für die Entwicklung sind und wie gut sie sich anfühlen.“
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