Gleich zwei Trainer könnten heute im Freiburger Schwarzwald-Stadion ihr Bundesliga-Debüt als Hauptverantwortliche an der Seitenlinie geben. Freiburgs Chefcoach Christian Streich plagt sich mit Rückenschmerzen herum, sein langjähriger Co-Trainer Lars Voßler könnte ihn vertreten. Dies tat der 42-Jährige am Donnerstag bereits sowohl beim Training als auch auf der Spieltagskonferenz. Auf der Gegenseite hat die Eintracht mit Adi Hütter ganz bewusst einen neuen Trainer verpflichtet. Nach dem miserablen Pflichtspielstart mit zwei Niederlagen steht der Österreicher bereits unter Druck, seine Spieler müssen nun anfangen positive Resultate zu liefern. Vor der heutigen Partie zeigte sich der Nachfolger von Niko Kovac diesbezüglich zuversichtlich.
Mit dem 0:5 im Supercup gegen Bayern München und der peinlichen 1:2-Niederlage gegen den Regionalligisten SSV Ulm im DFB-Pokal hat man laut Hütter nun „zweimal auf den Hinterkopf bekommen“. In Hinblick auf den Bundesligauftakt beim SC Freiburg sieht er aufgrund der letzten Trainingseinheiten dennoch keinen Grund zur Sorge. „Die Woche stimmt mich zuversichtlich, das war noch besser, noch konzentrierter, noch aggressiver und noch bissiger als in den letzten Wochen“, so der 48-Jährige. Jetzt müsse man sich Selbstvertrauen erarbeiten und das gehe eben nur über Ergebnisse: „Ich habe aber ein gutes Gefühl“.
Dabei mithelfen soll der Montag vom Hamburger SV verpflichtete Filip Kostic. Hütter zufolge ist der serbische Offensivmann „für das Spiel sicherlich ein Thema“. Denn der 25-Jährige ist vielseitig, kann sowohl außen als auch zentral spielen: „Er bringt ein Element in unser Spiel, das uns mehrere Möglichkeiten gibt“. Das ist umso wichtiger, da Ante Rebic wegen Sprungelenksproblemen heute nicht mitwirken kann. Nachdem Kapitän David Abraham zu Wochenbeginn einen „Schlag auf den Oberschenkel“ erlitten hatte, steht darüber hinaus auch der Einsatz des Abwehrchefs auf der Kippe.
Was fällt dem Bundesliga-Novizen zum Gegner aus Freiburg ein? „Sie haben eine klare Art und Weise, Fußball zu spielen, ein gutes Kombinationsspiel, können aber auch gut umschalten und sind stark bei Standards“, so Hütter. Den Breisgauern will er mit „taktischer Disziplin“ und „Nadelstichen“ den Zahn ziehen. „Das ist eine Mannschaft mit viel Kontinuität und einem Trainer, der schon ewig dort ist“, bringt er auch seinen Amtskollegen Christian Streich ins Spiel.
Streich verpasste auch die letzte Trainingseinheit der Freiburger am gestrigen Freitag. Stellvertreter Lars Voßler „geht davon aus und wünscht sich auch“ dass sein Chef heute auf der Bank sitzen wird. Den Gegner aus der Mainmetropole will man so oder so nicht unterschätzen. „Die Eintracht hatte jetzt ein Negativerlebnis im Pokal, aber das werden wir sicher nicht überbewerten – wir wissen, wie schwer es ist, in der ersten Runde zu bestehen“, sagte Voßler. Denn auch die Freiburger hatten beim Weiterkommen gegen den Drittligisten Cottbus ihre Mühe. Erst im Elfmeterschießen konnte das Team aus der Lausitz bezwungen werden.
Den entscheidenen Elfmeter verwandelte am Montag Neuzugang Dominic Heintz, seinerseits neuer Abwehrorganisator beim SC Freiburg: „Er spielt so, als wäre er schon lange bei uns“. Der Ex-Kölner habe „gerne den Ball und spielt gute Verlagerungen“, lobte der Co-Trainer weiter. Den Breisgauern weiterhin fehlen werden Amir Abrashi und Brandon Borello, die sich beide nach einem Kreudzbandriss in der Reha befinden. Ebenfalls verzichten muss man auf Janik Haberer. Der 24-Jährige fällt wie schon im Pokal mit einem Innenbandanriss im Knie aus, sein Ausfall „wiegt schwer“, so Voßler. „Aber wir können es nicht ändern, und dafür haben wir einen breiten Kader“. Verletzungsbedingt können mit Yoric Ravet und Caleb Stanko allerdings zwei weitere Akteure nicht mitwirken.
Freiburg hat sein 17 Jahren kein Auftaktspiel mehr gewonnen. Gegen diese Horrorbilanz will man heute wieder einmal ankämpfen. „Wir haben es uns immer gewünscht und ich glaube weiterhin daran“, zeigte sich Voßler gewillt, den Fluch endlich zu brechen. Ein gutes Omen: 2015 netzte ihr Goalgetter Nils Petersen in seinem ersten Spiel für Freiburg gleich dreimal gegen – Eintracht Frankfurt. Da werden Adi und Hütter und seinen angeschlagenen Schützlinge heute sicherlich etwas dagegen haben.
SC Freiburg: Schwolow – P. Stenzel, Gulde, Heintz, C. Günter – Höfler – Gondorf – Waldschmidt, Frantz – Petersen, Niederlechner
Eintracht Frankfurt: Rönnow – Abraham, Hasebe, Salcedo – da Costa, G. Fernandes, de Guzman, Willems – Gacinovic – Haller, Jovic
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