Null Punkte und eine Tordifferenz von minus vier: Die Saisonstarts von Freiburg und Stuttgart gingen bisher ziemlich in die Hose. An diesem Sonntag kommt es nun zum Duell der Tabellenletzten. Nach einem Bandscheibenvorfall können die Breisgauer im Südwest-Derby immerhin wieder auf die Dienste von Trainer Christian Streich setzen. Auch wenn der 53-Jährige am Freitag auf der Pressekonferenz noch etwas mitgenommen wirkte, ist man in Freiburg froh, dass er endlich zurück ist. Auf der anderen Seite erhoffen sich auch die Stuttgarter endlich die ersten Punkte. Trotz mehrerer namhafter Neuzugänge gelang es den Schwaben noch nicht, an die Leistungen aus der vergangenen Rückrunde anzuknüpfen. Aufgrund der Derby-Stimmung und der Ausgangslage wird sich keines der Teams zurückhalten.
Obwohl der SC bisher noch kein Erfolgserlebnis verbuchen konnte, haben sich für Streich die gezeigten Leistungen seiner Mannschaft lediglich noch nicht ausgezahlt: „Die Punkteausbeute steht nicht im Verhältnis zu dem, wie sie gespielt haben.“ Vor allem die vergebenen Torchancen in den ersten beiden Spielen ärgerten den Freiburg-Trainer. Gegen den VfB erwartet der Rückkehrer ein sehr umkämpftes Spiel und hofft auf das ein oder andere spielerische Element seiner Mannschaft.
Größten Respekt zeigte Streich vor dem noch torlosen Mario Gomez: „Du musst genau wissen, in welcher Situation er was macht. Da sind Muster erkennbar, aber er macht es so gut, dass, wenn man es nicht optimal gegen ihn macht, er trotzdem Tore schießt. Die Innenverteidiger und Außenverteidiger müssen wissen, wo Mario Gomez in der Regel steht. Klar haben wir uns mit ihm beschäftigt, weil er Qualität hat.“ Doch auf Seiten der Gastgeber hat man mit Nils Petersen einen ähnlichen Spielertyp. Dass es für den SC Freiburg noch nicht rund läuft, hängt auch mit der Abhängigkeit von seinem Torjäger zusammen. Denn in der letzten Spielzeit war der 29-Jährige an der Hälfte aller SC-Treffer beteiligt. Auch Petersen ist bislang noch ohne Saisontor, in seinen letzten fünf Duellen gegen Stuttgart erzielte er allerdings vier Tore.
Trotz der zwei Auftaktniederlagen wird sich wohl nichts an der Startelf ändern. Der wiedergenesene Janik Haberer ist ein Kandidat für die Startelf. Sicher ausfallen werden erwartungsgemäß die Langzeitverletzten Brandon Borrello (Kreuzbandriss), Yoric Ravet (Muskelfaserriss), Tim Kleindienst (Innenbandanriss Sprunggelenk), Amir Abrashi (Kreuzbandriss).
Nach einer furiosen Rückrunde unter Tayfun Korkut, sahen viele den VfB Stuttgart vor dieser Saison als Europapokal-Aspiranten. Nach drei Niederlagen aus den ersten drei Pflichtspielen ist die Euphorie vorerst gedämpft. Auch die hohen Ausgaben in der Transferperiode haben sich noch nicht bezahlt gemacht. Im Derby möchten die ambitionierten Stuttgarter endlich die ersten Punkte einfahren. Unter der Woche setzte Korkut eher auf ein gezieltes Training der eigenen Fähigkeiten, als sich auf den Gegner einzustellen. „Wir haben uns gar nicht so sehr damit beschäftigt, was macht der Gegner. Klar, wir wissen um die Abläufe der Freiburger. Für uns war aber wichtiger, dass wir unsere Abläufe wieder reinbekommen“, analysierte er die Trainingswoche.
Im Gegensatz zu den vergangenen Partien könnte es am Sonntag zu Änderungen in der Startelf kommen. Anstelle von Timo Baumgartl und Anastasios Donis könnten Holger Badstuber und Erik Thommy beginnen. Noch fraglich ist der Einsatz von Daniel Didavi, den Achillessehnenprobleme plagen. Nicht mitreisen werden Marc Oliver Kempf (Muskelfaserriss) und Alexander Mayer (Kreuzbandverletzung).
SC Freiburg: Schwolow – Günter, Heintz, Koch, Stenzel – Gondorf, Frantz – Sallai, Waldschmidt, Ravet – Petersen
VfB Stuttgart: Zieler – Insua, Pavard, Baumgartl, Maffeo – Thommy, Castro, Ascacibar, Donis – Gomez, Gonzales
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