Trotz nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen, kann der SC Freiburg weiterhin ein Polster auf den Relegationsplatz vorweisen. Wollen die Breisgauer sich aber nicht zu sehr auf die Konkurrenz verlassen muss bald wieder ein Sieg her. Möglichst schon am Freitagabend gegen den VfB Stuttgart. Gegen die heiß gelaufenen Schwaben tat man sich zuletzt aber immer wieder schwer.
„Frustrierend“ und „niederschmetternd“ waren die Adjektive mit denen SC-Coach Christian Streich am Donnerstag die 0:3 Hinrunden Niederlage in Stuttgart beschrieb. Damals hatte eine umstrittene rote Karte gegen Innenverteidiger Caglar Soyüncu den Breisgauern früh den Zahn gezogen. Groß war der Ärger ob des aus Sicht des SC Freiburg zu unrecht eingesetzten Videobeweises. „Aber wir sind nicht liegen geblieben, und das ist überwunden“, versicherte Streich vor dem erneuten Duell gegen die Schwaben am Freitag.
Schließlich muss sich der 52-Jährige derzeit mit aktuelleren und akuteren Problemen herumschlagen. Beispielsweise mit der weiterhin stockenden Offensive. Nur drei Tore aus den letzten sechs Bundesligaspielen stehen zu Buche, darüber kann auch die angesichts dessen effiziente Punkteausbeute von fünf Zählern nicht hinweg täuschen. „Wenn man Probleme mit der kreativen Qualität hat, dann kann es sein, dass man sagt, erst mal müssen wir defensiv geordnet stehen, damit der Gegner keine Tore schießt“, erklärt Streich. Oder kurz: Der Fokus wird wohl auch am Freitag erstmal auf der Defensive liegen.
Gerade dies gelang in den letzten Heimspielen gegen die Stuttgarter allerdings nicht. Alleine in den letzten beiden Duellen vor heimischem Publikum kassierte man zusammen sieben Gegentore. Personell wiegen besonders die Ausfälle der Dauerverletzten Florian Niederlechner (Kniescheibenbruch) und Yoric Ravet (Muskelfaserriss) schwer. Die Hoffnungen werden offensiv wohl zwangsläufig wieder auf Toptorschütze Nils Petersen liegen.
Während man sich in Freiburg noch tief im Abstiegskampf befindet konnte man sich in der Schwabenmetropole seit der Anstellung von Tayfun Korkut von der gefährlichen Zone distanzieren. Die direkten Abstiegsplätze sind nicht mal mehr am Horizont zu erkennen und auch auf Rang 16 ist der Abstand auf neun Punkte gewachsen. Das Erfolgsformular bleibt dabei über die letzten Wochen das Gleiche: Hinten lässt der VfB kaum Chancen zu, vorne reichen oftmals Einzelaktionen von Gomez, Ginczek und Thommy.
In den sechs Spielen unter Tayfun Korkut kassierte man lediglich 3 Gegentreffer. Über die ganze Saison betrachtet stellt der VfB damit die zweitbeste Abwehr der Liga. Nur der FC Bayern lässt weniger Gegentore zu. Entsprechend will auch der 43-Jährige die defensive Dominanz weiter zur Routine machen: „Für mich ist es erst mal wichtig, dass wir diese Regelmäßigkeit in Sachen Ordnung, in Sachen Bereitschaft, in Sachen Aufmerksamkeit nicht verlieren.“
In Freiburg wird die Herausforderung dabei erstmal darin liegen, den mit Folgen einer Gehirnerschütterung kämpfenden, Timo Baumgartl zu ersetzen. Zusammen mit Abwehrkollege Benjamin Pavard hat der junge Innenverteidiger sich zum Herzstück der starken Verteidigung entwickelt. Als Ersatz wird wohl, wie auch gegen Leipzig, Abwehrroutinier Holger Badstuber in die Zentrale rücken. Den Platz im defensiven Mittelfeld dürfte im Gegenzug Dennis Aogo einnehmen. Nimmt man die defensive Leistung des vergangen Wochenendes als Maßstab dürfte man den Ausfall also durchaus verkraften können.
SC Freiburg: Schwolow – P. Stenzel, Gulde, Söyüncü, C. Günter – Höfler, R. Koch – Höler, Haberer – Petersen, Kleindienst
VfB Stuttgart: Zieler – Beck, Badstuber, Pavard, Insua – Ascacibar, Aogo – Thommy, Gentner – Ginczek, Gomez
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