Nach dem überraschend souveränen Auswärtssieg bei der TSG Hoffenheim steht Freiburg in der Bundesliga derzeit auf dem dritten Platz und damit auch vor dem FC Bayern. In der noch immer jungen Saison sind die Breisgauer damit bislang die große Überraschung. Während so mancher Fan schon von Europa träumt, mahnt Christian Streich zur Besonnenheit.
In der letzten Saison spielte Hoffenheim noch in der Champions League. Nun ließen sich die Kraichgauer gehörig den Schneid abkaufen und unterlagen Freiburg völlig verdient mit 0:3. Für den dienstältesten Bundesliga-Trainer Streich war es ein besonderer Triumph. Seit fast acht Jahren steht er für Freiburg an der Seitenlinie, aber „ich habe hier vorher noch nie gewonnen – und ich war schon oft hier“, erklärte der 54-Jährige im Anschluss der Partie. Tatsächlich war keiner seiner vorherigen sechs Versuche von einem Dreier gekrönt worden. Bei jenen Gastspielen hatte er sich mit drei Remis jedoch mehrfach ordentlich aus der Affäre gezogen.
Wie es geht, weiß Streich schließlich auch nicht erst seit letzter Woche. „Du musst gut verteidigen, aber auch selbst gut nach vorne Fußball spielen, wenn du in Hoffenheim gewinnen willst.“ Mit seinem Hoffenheimer Amtskollegen Alfred Schreuder war er sich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel folglich darüber einig, dass es ein verdienter Erfolg der Gäste war. „Entscheidend war heute die Mentalität“, so Streich. Man habe großen Aufwand betrieben und „auch nach Führung immer weiter gearbeitet“ und den Gastgeber so nicht zur Entfaltung kommen lassen.
Vor dem fünften Spieltag hat Freiburg nun bereits neun Punkte auf der Habenseite. Nach den ersten drei Partien hatte Streich bei seiner Mannschaft noch erheblichen Verbesserungsbedarf gesehen. Mainz (3:0) und Paderborn (3:1) wurden zunächst bezwungen, anschließend unterlag man den Kölnern mit 1:2. „In unseren Spielen gab es keine Kontinuität und keine klare Linie“, monierte er noch vor dem jüngsten Sieg im „kicker“. Trotz des nun überzeugenden Auftretens ordnete Streich die momentane Lage daher nach den Abfiff weiterhin nüchtern ein. „Die Tabelle interessiert mich null, mich interessieren nur die Punkte. Wenn die Saison fertig ist, dann interessiert mich auch der Tabellenplatz.“ Interessant werde es im weiteren Saisonverlauf nämlich erst, „wenn wir mal fünf, sechs, sieben Spiele nicht gewinnen.“
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