Freiburgs Stürmer Nils Petersen spricht in der aktuellen Ausgabe von „kicker meets DAZN – der Fußball Podcast“ über seine Vergangenheit beim FC Bayern München, seinen Trainer Christian Streich und die härtesten Gegenspieler, denen er in seiner Karriere bislang begegnet ist.
Über seinen Verein, den SC Freiburg, für den Petersen seit drei Jahren spielt, verliert der 30-Jährige nur positive Worte: „Viele Fußballer sind heimatlos. Ich bin auch mit 15 Jahren von zu Hause weg und lebe mein halbes Leben woanders. Du sehnst dich nach diesem Heimatgefühl. Und wenn das wie hier in Freiburg da ist, willst du dieses Gefühl festhalten“. Auch seinen Trainer Christian Streich, der mittlerweile ein Urgestein in Freiburg ist, schätzt der Stürmer sehr: „Die Menschlichkeit ist bei Christian Streich einzigartig! Er bittet uns Spieler auch mal, bestimmte Sachen zu lesen oder uns eine Meinung zu einem bestimmten Thema zu bilden. Er will vor allem, dass wir eine gewisse Dankbarkeit entwickeln und die Bodenhaftung nicht verlieren.“
Die Zeit beim Rekordmeister verlief für Petersen weniger erfolgreich. Zwei Jahre spielte er in München und kam auf neun Einsätze im Profikader und drei Einsätze in der zweiten Mannschaft. Petersen ist trotzdem dankbar und bereut die Zeit beim FC Bayern auf keinen Fall: „Ich hatte für den FC Bayern einfach nicht die Qualität. Ich habe es versucht und wusste, dass es schwer wird. Aber für meine Entwicklung war es trotzdem gut.“ In Bremen ging es dem 30-Jährigen ähnlich: „Ich hatte in Bremen drei wundervolle Jahre und habe immer gedacht, ich werde mein Haus da bauen und alt werden. Aber Fußball ist einfach so schnelllebig, dass du nicht planen kannst.“
In Freiburg fühlt sich Petersen mehr als wohl und könnte sich sogar ein Karriereende im Breisgau vorstellen: „Ich behaupte jetzt mal, dass ich keinen großen Wechsel mehr machen werde. Zu einem Konkurrenten zu gehen, macht wenig Sinn. Wenn man das mal erlebt hat, anzukommen und eine gewisse Beliebtheit ergattert zu haben, ist das viel mehr wert als ein anderer Vertrag.“ Zudem gefällt ihm die „Außenseiterrolle“ Freiburgs, die ihm auch bei seinen Leistungen oftmals behilflich sein kann: „In Freiburg zweistellig zu treffen, ist höher anzusiedeln, als in Wolfsburg oder Gladbach zweistellig zu treffen.“
Im „kicker meets DAZN“-Podcast spricht der Stürmer auch über seine bislang härtesten Gegenspieler. Jerome Boateng steht ganz auf oben auf der Liste: „Ich kann mich noch an ein B-Jugendspiel gegen Jerome Boateng erinnern – Jena gegen Hertha. Da habe ich wirklich keinen Stich gesehen. Man denkt in der Jugend ja, man ist cool und sehr gut und wird mal Profi. Und da wurden mir meine Grenzen aufgezeigt.“ Ein weiter Kandidat auf der Liste der unangenehmen Gegenspieler sei Mats Hummels: „Gegen Mats Hummels spiele ich sehr ungern. Er antizipiert gut, bringt im richtigen Moment den Körper – einfach ein unangenehmer Gegenspieler. Ich bin aber auch ein dankbarer Gegenspieler für ihn als Timo Werner, weil ich ihm nicht weglaufe.“
Als „besten Mitspieler“ bezeichnet er Philipp Lahm, und sieht gleichzeitig Potenzial in Kimmich, ein ähnlicher Spieler zu werden: „Er (Philipp Lahm, Anm. d. R.) hat mich in meinem Jahr bei den Bayern erstaunt. Du hast im Training immer gewonnen, wenn du ihn in der Mannschaft hattest. Joshua Kimmich hat auch diese Qualität, nie verlieren zu wollen.
Zur Situation von Thomas Müller gibt sich Petersen verständnisvoll: „Spieler wie Thomas Müller haben enormen Druck. Das ist nicht einfach. Klar kann man sagen, dafür wird er ja gut entlohnt. Aber jeder, der diesen Druck mal gespürt hat, weiß: Da scheißt du auf die Kohle, wenn es mal sportlich nicht läuft und es von allen Seiten auf dich einprasselt. Dann ist das wirklich nur noch Schmerzensgeld.“
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