Relativ überraschend gewann der SC Freiburg am vergangenen Wochenende in Wolfsburg. Nachdem die Breisgauer zuvor nur einen Punkt holen konnten, gelang ihnen beim bis dahin ungeschlagenen VfL Wolfsburg der erste Saisonerfolg. In diesem Spiel stellte die Mannschaft von Christian Streich vor allem ihre Effizienz unter Beweis, die sie an den ersten drei Spieltagen so vermissen ließ. Während in Freiburg die Formkurve langsam wieder nach oben zeigt, wartet der FC Schalke 04 immer noch auf den ersten Punkt. Die Königsblauen verloren zuletzt gegen den FC Bayern mit 0:2.
Die Erleichterung war groß, als der SC im letzten Auswärtsspiel den ersten Sieg holte. Besonders Trainer Christian Streich sah man die Freude an. Der 53-Jährige sprang nach dem Erfolg vor Freude auf, obwohl er gerade erst einen Bandscheibenvorfall überstanden hatte. Nebenbei war es der erste Erfolg auf fremder Spielstätte, nach zuvor elf Spielen ohne Sieg. An diesem Dienstagabend wollen die Breisgauer einen weiteren Schritt nach oben machen. Trotz der Formkrise der Gäste weiß der SC-Trainer was seine Mannschaft erwarten kann: „Schalke wird hierher kommen und fighten. Sie strotzen gerade nicht vor Selbstvertrauen, das ist klar. Aber wir dürfen daraus nicht die falschen Schlüsse ziehen.“
Brandon Borrello (Kreuzbandriss), Yoric Ravet (Muskelfaserriss), Tim Kleindienst (Innenbandanriss Sprunggelenk) und Amir Abrashi (Kreuzbandriss) werden dabei allesamt ausfallen. HInter den Einsätzen von Janik Haberer, Jerome Gondorf und Mike Frantz stehen außerdem noch Fragezeichen.
Als einzige Mannschaft in der Bundesliga steht der FC Schalke 04 nach vier Spieltagen immer noch ohne einen einzigen Zähler da. Für Aufregung sorgte in der Partie gegen die Bayern der Argentinier Franco di Santo, der sich während seiner Auswechslung lautstark bei Trainer Domenico Tedesco beschwerte. Noch am selben Abend entschuldigte er sich jedoch auf seiner offiziellen Facebook-Seite. „Ich sehe ein, dass ich mich falsch Verhalten habe. Und es gibt nichts um meinen Fehler zu rechtfertigen. Ich möchte sagen, dass mein heißes Blut und mein Wettbewerbsgeist mich verleitet haben“, so der 29-Jährige.
Seit Montag gilt das Thema in Gelsenkirchen schon als abgeschlossen, denn in einer „beeindruckenden Spielersitzung“ wurde di Santo verziehen. Dass dieses Thema möglichst schnell abgeschlossen werden sollte, hängt auch mit der derzeitigen Lage der Schalker zusammen. In Freiburg stehen die Knappen vor einer schwierigen Aufgabe. Umso länger die Niederlagenserie anhält, desto schwieriger ist es für die Mannschaft von Domenico Tedesco, die Nerven zu behalten. Vor allem die zuvor nie da gewesenen Schwächen in der Eckballverteidigung macht den Gelsenkirchener zu schaffen. Bereits drei Gegentore gab es nach Eckstößen für den Gegner.
„Ich bin ganz ehrlich – je mehr das thematisiert wird, desto schlimmer wird es. Es wird dann zur Kopfsache“, sieht Tedesco die Diskussion kritisch. Auch das Spielsystem der Schalker wurde zuletzt häufig in Frage gestellt. Viele sind der Meinung, dass die Konkurrenz sich nun auf die defensive Spielweise der Gelsenkirchener eingestellt hat, wodurch es nicht mehr so effizient wie im letzten Jahr sei. Zur Systemfrage sagte der S04-Trainer: „Es ist nach vier Niederlagen logisch, dass Kritik aufkommt. Das ist völlig normal. Wir sind der Meinung, dass wir eine Mannschaft haben, die viele Systeme spielen kann. Auch die Viererkette gehört dazu, wir sind flexibel.“
Bastian Oczipka (Leistenoperation), Benjamin Stambouli (Syndesmosebandriss) und Weston McKennie (Prellung) werden nicht zur Verfügung stehen. Omar Mascarell steht hingegen zum ersten Mal in dieser Saison im Kader.
SC Freiburg: Schwolow – Stenzel, Gulde, Heintz, Günter – Höfler, Koch – Frantz, Sallai – Terrazzino – Petersen
FC Schalke 04: Fährmann – Sané, Naldo, Nastasic – Caligiuri, Bentaleb, Mendyl – Serdar, Harit – Burgstaller, Konoplyanka
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