Beim SC Freiburg ist es derzeit noch ruhiger als sonst schon. Der als Wohlfühloase geltende Klub muss, wie alle anderen Fußballvereine, den Spiel- und Trainingsbetrieb derzeit ruhen lassen. Die Akteure müssen sich derweil im Homeoffice mit Lauf- und Krafttraining fit halten. Vielen fehlt die Arbeit mit dem Ball, doch Alexander Schwolow, der Stammkeeper des SC, hat einen ungewöhnlichen Weg gefunden zumindest sein Gefühl für den Ball zu behalten.
Seit dem letzten Spieltag der Bundesliga vor der aktuellen Zwangspause ist schon fast ein Monat vergangen. Bisher ist nicht klar, wann es wieder weitergehen kann. Vielen Profis macht die derzeitige Situation schwer zu schaffen, da sie nicht nur nicht spielen, sondern auch nicht mit der restlichen Mannschaft trainieren dürfen. Auch Alexander Schwolow vom SC Freiburg kämpft mit der Lage. „Es fehlt brutal, ohne die Torhüterhandschuhe an der Hand“, erklärte der 27-Jährige in einer Videoschalte mit „SWR Sport“. „Die Arbeit mit meinem Torhütertrainer Andi Kronenberg, die Späße, das auf dem Platz stehen, das fehlt einfach. Das ist komisch, weil wir auch nicht wissen, wann es wieder losgeht, das macht das Ganze etwas kompliziert.“
Für seine Tätigkeit als Torhüter sind andere Übungen gefragt als bei Feldspielern, die mit Lauf- und Krafteinheiten einen nicht geringen Teil ihrer normalen Trainingseinheiten absolvieren können. Schwolow hält sich vor allem mit Stabilisationsübrungen im eigenen Wohnzimmer fit. Er hat aber auch ein kleines Reich gefunden, in dem er mit dem Ball arbeiten kann. „Wir haben eine relativ große Tiefgarage bei uns im Haus, und wenn da niemand ist, trainiere ich da unten“, gibt er preis. Allerdings sei es dort mit „sieben oder acht Grad“ relativ kühl und er werfe sich auch nicht auf den Asphalt, sondern spiele den Ball gegen die Wand, „um das Gefühl für Ball und Bewegungen beizubehalten“. Das sei aktuell das höchste der Gefühle, was Ballarbeit angehe.
Mit seinen Kollegen und den Verantwortlichen zu kommunizieren ist derzeit ebenfalls etwas umständlicher als sonst. Während man sich im Normalfall fast täglich sieht und miteinander sprechen kann, läuft momentan alles zwangsläufig digital ab. Per Videokonferenzen, WhatsApp-Gruppen und Privatchat halte man Kontakt. Trainer Christian Streich melde sich gelegentlich per Telefon und frage nach dem Befinden, erklärt Alexander Schwolow.
Bis Ende April ruht der Ball in der Bundesliga definitiv noch, zum ersten oder zweiten Mai-Wochenende hofft die DFL auf den Wiederbeginn des Oberhauses. Auch SC-Keeper Schwolow würde das nicht ablehnen, doch erzwingen will er den Neustart nicht: „Wir können es als Spieler sowieso nicht beeinflussen. Die Gesundheit steht im Vordergrund, das ist das Wichtigste, da muss der Fußball zurückstehen.“
Ganz verbergen kann es der 27-Jährige aber nicht, dass er möglichst schnell wieder auf dem Platz stehen möchte, auch wenn es nur dafür sei „vielleicht auch den Leuten wieder etwas Spaß“ zu bereiten, wenn sie wieder Bundesliga schauen dürfen.
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