Nach Peter Stöger stand nun auch Jörg Schmadtke dem ‚kicker‘ Rede und Antwort. Der Sportdirektor des 1.FC Köln sieht sich der Kritik ausgesetzt, in der Transferphase zu zurückhaltend agiert zu haben haben und die Spieler, die er verpflichtete, waren Fehlgriffe. Nun nimmt Schmadtke Stellung.
Die bereits zweite Länderspielpause, nach erst sieben Spieltagen in der Bundesliga, kam für den FC sehr gelegen: „Es war in der Tat nicht der schlechteste Zeitpunkt. Wir konnten ein paar Dinge neu beleuchten, ein wenig justieren“ so Schmadtke. Und trotzdem sieht der Sportdirektor, trotz einem Punkt und dem daraus resultierenden Platz am Tabellenende keine groben Fehler: „Es gab keinen Grund, groß etwas zu ändern. Die Basis stimmt, das große Ganze.“ Die begründet Schmadtke wie folgt: „Es ist kein Geheimnis, dass die Leistungsentwicklung zu Beginn der Saison nicht stimmte. Wir müssen zu defensiven Stabilität zurückfinden und nach vorne Quantität und Qualität der Chancen erhöhen.“
Die ‚kicker‘ erinnerte ihn an seine eigene Zeit als Spieler. In der Saison 1995/96 spielte er beim SC Freiburg, damals rettete sich die Mannschaft dank drei Nachverpflichtungen. Schmadtke sieht allerdings keine Chance, dass das auch heute nochmal klappen könnte: „Die Markt-Situation hat sich leider komplett verändert. Außerdem kann man keine Schablone anwenden im Transfergeschäft, jeder Fall ist speziell und eigen.“ Ein weiteres Problem war, dass manche Spieler, die eigentlich schon fest eingeplant waren, doch nicht zum FC wechselten. Gerüchten zufolge habe Schmadtke danach nicht mehr intensiv weitergesucht. „Es gibt viele Gerüchte in diesen Tagen. Was unsere Situation nicht einfacher macht. Das ist trotzdem nichts, was meine Gedanken beherrscht.
Nicht wenigen Klubs passiert es, dass es nach einer Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb bergab geht. Jüngstes Beispiel: Der FC. „Ich denke, es hat etwas mit der Psychologie zu tun. Die Spieler haben ein Ziel erreicht, das sie gar nicht im Visier hatten. Plötzlich lässt der ein oder andere deshalb ein paar Prozent nach, die sich dann nach und nach addieren.“ Aber dass so etwas passieren kann, wusste man auch beim Effzeh. „Das ist wie mit dem Kind auf der Herdplatte. Sie können es ein Dutzend Mal erklären, wie heiß die Platte ist. Es will die Erfahrung am Ende selbst machen und verbrennt sich die Finger. Danach wird es meist besser.“ Meist. Also nicht immer. In Köln sind alle Betroffenen optimistisch, dass alles gut wird. Es gibt aber auch Gegenstimmen. Also eigentlich alles wie immer. Bleibt zu hoffen, dass der FC aus dieser Krise herausfindet und so tollen Fußball wie letztes Jahr zeigen kann.
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