Im Unterhaus kann Ensar Arslan bislang erst zwei Partien vorweisen und doch erhitzt der 18-Jährige in Darmstadt aktuell die Gemüter. Das Eigengewächs der Lilien ziert sich offenbar, einer vom Verein angestrebten Verlängerung des am 30. Juni ausgelaufenen Vertrags zuzustimmen. Grund dafür sollen vorrangig Darmstadts Pläne sein, den Youngster in die Regionalliga zu verleihen. Längst wittert die direkte Ligakonkurrenz ihre Chance und hat die Fährte des hoffnungsvollen Talents aufgenommen.
Der ehemalige SVD-Trainer Dimitrios Grammozis, mittlerweile in Hamburg als Nachfolger des geschassten Dieter Hecking im Gespräch, hatte Arslan nach der Corona-Pause zu seinem Profi-Debüt verholfen. An den letzten vier Spieltagen stand er stets im Kader, die auf zwei Einsätze verteilten 16 Einsatzminuten konnte das Offensiv-Juwel in eine Torvorlage ummünzen. Dennoch droht den Lilien nun der Verlust des jungen Deutsch-Türken.
Die Verhandlungen sind momentan festgefahren, laut „Bild“ liegt das vor allem an Darmstadts Absicht, Arslan ab der kommenden Saison in der viertklassigen Regionalliga Spielpraxis sammeln zu lassen. Für den Linksfuß soll das jedoch keine zufriedenstellende Perspektive sein. Mit 27 Toren hatte er die U19 der Hessen schließlich zum Aufstieg in die Bundesliga verholfen und damit eindrucksvoll seine Ambitionen unterstrichen, sich auch unter dem neuen Coach Markus Anfang dauerhaft bei den Profis beweisen zu dürfen.
Grammozis hatte diesen Stein eigentlich bereits ins Rollen gebracht, umso enttäuschender ist die jüngste Entwicklung für Arslan und dessen Berater Johny Baez. „Eigentlich will Ensar nicht weg. Er ist in Darmstadt geboren, fühlt sich hier wohl. Aber eine Leihe in die Regionalliga kommt nicht in Frage“, sagt der in Frankfurt am Main geborene Spanier, einst selbst in der Jugend für die SGE und in der Heimat später unter anderem für den FC Girona aktiv.
An möglichen Abnehmern mangelt es nicht. Mit St. Pauli und dem Karlsruher SC zeigen gleich zwei Ligarivalen Interesse. Zwischen der Arslan-Seite und den Badenern sollen bereits erste Gespräche stattgefunden haben. Obwohl der Flügelstürmer derzeit als größtes Talent der Darmstädter gilt, ist ein Wechsel alles andere als ausgeschlossen.
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