Seit Oktober 2014 ist Marco Bode Vorstandsvorsitzender beim SV Werder Bremen. Im Interview mit dem „kicker“ plauderte der ehemalige Stürmer nun über die Corona-Krise und äußerte sich kritisch über die Fußballbranche.
Im Gegensatz zu anderen Funktionären gab Marco Bode in den letzten Wochen während der Corona-Pandemie keinerlei Interviews. Dem Fachmagazin verriet er nun seine Beweggründe: „Weil es mir schwerfiel, unsere gesellschaftliche Situation einzuordnen. Das gilt eigentlich auch jetzt noch. Ich habe mir die Zeit genommen zu reflektieren. Denn ich will im Zweifel zu manchen Dingen lieber nichts sagen als etwas Überflüssige oder Falsches.“ Vielmehr sei es wichtiger gewesen, die medizinischen und gesellschaftlichen Folgen zu erkennen, sodass der Fußball nicht an erster Stelle stand.
Die kritischen Aussagen in Bezug auf den Bundesliga-Restart haben ihn jedoch nicht überrascht, betont der 50-Jährige. „Ich würde das nicht per se feindselig nennen. Ich sehe den richtigen Ansatz eher darin, manches als Reaktion zu interpretieren, die der Fußball selbst hervorgerufen hat.“
Einmal in Fahrt gekommen, ergänzte er auf Nachfrage: „Ich sage bestimmt nicht, der Profifußball habe sich komplett in eine falsche Richtung entwickelt. Die Bundesliga ist seit Jahren sehr erfolgreich und sehr beliebt, die Stadien waren voll. Es geht auch nicht nur ums Geschäft.“ Aber, so betont der Verantwortliche von Werder Bremen, „so eine Krise gibt eben Anlass, bestimmte Fehlentwicklungen selbstkritisch zu betrachten und zu überlegen, welche Schlüsse daraus zu ziehen sind.“
So fordere er vor allem „mehr Transparenz und verbindlichere Regeln zum Beispiel im Bereich Finanzen.“ Ein Vorschlag aus seiner Sicht sei die Definition einer Personalkostenquote für den Lizenzspielerbereich. Auch eine bessere Ausbalancierung bei Spielertransfers zwischen den beiden Vereinen, den Spielern und den Beratern wäre vorteilhaft.
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