Wenn der VfB Stuttgart am Samstag beim SV Werder Bremen zu Gast ist, wird man alles daran setzen, die schwache Auswärtsbilanz aufzuhübschen und den ersten Dreier auf fremden Platz einzufahren. Schwaben-Coach Hannes Wolf ist sich bewusst, dass es ein schwieriges Unterfangen wird. In Bremen herrscht, ob des Tabellenplatz 17., Optimismus, sich aus der aktuellen Situation befreien zu können.
Beim 1:1 in der vergangenen Woche in Hannover holte man den ersten Auswärtspunkt. Auf fremden Rasen zeigt der Aufsteiger noch ein komplett anderes Gesicht als daheim. Während man in der Heimtabelle den dritten Rang einnimmt, ist es in der gegenwärtigen Auswärtstabelle der drittletzte Platz. „Wir wissen, dass es schwer wird und was uns im Weserstadion erwartet. Wir stellen uns auf einen Fight gegen einen guten Gegner ein“, warnte Trainer Wolf auf der Pressekonferenz. Dennoch wisse man, dass die Aufgabe in der Hansestadt auch lösbar scheint. Dort tat sich der VfB allerdings zuletzt oftmals schwer – den letzten Sieg bei den Bremern feierten die Schwaben in der Meistersaison – am 16.09.2006 stand ein 3:2 auf der Habenseite.
In der Mission, den ersten Auswärtsdreier der Saison zu feiern, kann Wolf derweil wieder auf Marcin Kaminski (nach Bänderriss im Knöchel) und Anastasios Donis (nach Schulterverletzung) zurückgreifen. Beide werden aber wohl vorerst auf der Bank Platz nehmen. Für Chadrac Akolo kommt die Begegnung wohl noch zu früh – der 22-Jährige laboriert noch an einem Faszienriss im rechten Oberschenkel. Daniel Ginczek (Muskelfaserriss) und Carls Mané (Trainingsrückstand nach Knorpelschaden) werden definitiv ausfallen.
Trotz der weiterhin angespannten Situation bei den Hansestädtern verspürt man so etwas wie eine Aufbruchstimmung. Das 4:0 vor rund zwei Wochen gegen Hannover 96 und eine gute Leistung jüngst in Leipzig sorgt für Euphorie im Bremer Lager. „Wir wollen die Situation nicht wegreden, aber ich spüre mehr Vertrauen in die Art und Weise, wie wir spielen. Wir haben wieder mehr Sicherheit und Mut, daran wollen wir anknüpfen“, kommentierte Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein auf der Pressekonferenz die derzeitige Situation nach dem Trainerwechsel. Und auch Trainer Florian Kohfeldt scheint gewappnet vor dem Spiel gegen den VfB: „Es herrscht großer Optimismus, dass wir das Spiel gewinnen.“
Der Tabellensiebzehnte muss dabei weiterhin auf Aron Jóhannsson verzichten, der noch immer Knieprobleme hat. Edelreservist Luca Caldirola muss aufgrund von Fußschmerzen ebenfalls passen. Kapitän Zlatko Junuzovic gab hingegen grünes Licht für die Partie. Für den Österreicher wird Lamine Sané wohl den Platz auf der Bank einnehmen. Eine Systemumstellung ins 4-4-2, wie es sie beim 4:0 gegen Hannover gab, scheint mehr als wahrscheinlich.
Werder Bremen gegen den VfB Stuttgart – Das klingt nach viel Tradition. In der Vergangenheit fielen im Duell beider Teams Tore en masse, so etwa auch in der bis dato letzten Begegnung am 32. Spieltag 2015/16, als die Hanseaten den VfB mit 6:2 wieder ins Schwabenland schickten. Ein wahres Torfestival lieferten sich beide Kontrahenten in Werders Doublesaison 2003/04: 4:4 hieß es damals in Stuttgart. Ebenso denkwürdig das Spiel im Frühling 2008, als der VfB – angeführt von einem überragenden Mario Gomez – die Bremer mit 6:3 vom Platz fegten. Im Schnitt fallen mehr als drei Tore in dem Spiel. Das würden sich die 42.100 Zuschauer im ausverkauften Weserstadion heute sicherlich auch wünschen.
SV Werder Bremen: Pavlenka – Gebre Selassie, Veljkovic, Moisander, Augustinsson – Bargfrede, Eggestein, Delaney, Junuzovic – Bartels, Kruse
VfB Stuttgart: Zieler – Pavard, Badstuber, Baumgartl – Beck, Insua – Ascacibar, Gentner – Brekalo, Özcan – Asano
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