Nach einem schwierigen Saisonstart unter Ante Covic und einem kurzen Intermezzo als Stammspieler unter Jürgen Klinsmann verlässt Davie Selke Hertha BSC. Das ist offiziell bestätigt. Der Stürmer kehrt zu Werder Bremen zurück und erhofft sich eine Rolle in der ersten Riege der Hanseaten. Die Werderaner reagieren auf die langanhaltende Verletzung von Niklas Füllkrug und die fehlende offensive Durchschlagskraft. Doch Selkes Platz in der Bremer Stammformation ist kein Selbstläufer. Kann er sich im System mit Dreierkette etablieren?
Von 2013 bis 2015 war Davie Selke bereits bei Werder Bremen. Erst in der U19, dann in der zweiten Mannschaft und anschließend bei den Profis. Für acht Millionen Euro wechselte er zu RB Leipzig, 2017 für einen ähnlichen Betrag zu Hertha BSC. Nun, drei Jahre später, wechselt er unter komplizierten Umständen zurück an die Weser. Bis Sommer 2021 gilt Selke als ausgeliehen. Daraufhin folgt eine Kaufpflicht mit einem Vertrag bis 2024 und könnte den Berlinern maximal 15 Millionen Euro bringen. Der 25-Jährige entscheidet sich damit gegen lukrative Angebote aus England. In der gewohnten Umgebung der Bundesliga möchte Selke sich als sehr guter Stürmer profilieren. Wird Bremen-Trainer Florian Kohfeldt im das ermöglichen?
In der Offensive fehlt für den Rest der Saison Niklas Füllkrug. Fin Bartels, 32 Jahre alt, und Claudio Pizarro, 41 Jahre, sind als Joker im Bremer System eingeplant. Milot Rashica beweist als Allrounder seine Fähigkeiten ebenso auf der Außenbahn und ist langfristig für Werder wohl schwer zu halten. Neben Yuya Osako und Josh Sargent wird Davie Selke nun der dritte Stürmer, der Anspruch auf einen Startelfplatz erhebt. Florian Kohfeldt sprach sich kürzlich für die Dreierkette als festes System aus. Mit Kevin Vogt als Neuzugang gewinnt er hier den entscheidenden Führungsspieler in der Defensivreihe. Den Vorzug vor Sargent dürfte Selke erhalten. Osako wurde in der Sommervorbereitung explizit von Kohfeldt gelobt, zuletzt befand sich der Japaner aber im Leistungstief.
Die Rolle des 29-Jährigen war ohnehin hinter der Spitze festgelegt. Als Ersatz für Max Kruse sollte Osako das Bindeglied zwischen Mittelfeld- und Angriffskette sein. Doch mit Füllkrugs Verletzung setzte Kohfeldt den ehemaligen Hannoveraner mit Erfolg in der Spitze ein. Da Milot Rahsica als Leistungsträger nicht aus der Stammelf rotieren dürfte, könnte es zum Konkurrenzkampf zwischen Selke und Osako kommen. Doch Selkes Wechsel ist mehr als nur eine sportliche Entscheidung.
Sowohl die Werderaner als auch der Stürmer selbst werden darauf hoffen, eine neue Identifikationsfigur zu gewinnen. Mit Kruse verließ im Sommer genau so ein Spielertyp den Verein, Pizarro wird altersbedingt sicher in naher Zukunft folgen. Bei dem Traditionsverein nimmt die emotionale Bindung der Spieler zum Verein eine entscheidende Rolle ein. Selke hat vermutlich das Potential an der Weser ein erfolgreicher Stürmer zu sein. Er dürfte daher in naher Zukunft eine wichtige Rolle unter Kohfeldt einnehmen.
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