Während Werder Bremen aktuell mit großen Verletzungsproblemen zu kämpfen hat, ist Nuri Sahin sehr zur Freude seines Trainers von selbigen bislang verschont geblieben. Nur im Heimspiel gegen Leipzig am 5. Spieltag fehlte der Mittelfeldspieler, da er sich in der Woche zuvor bei Union Berlin eine Gelb-Rote Karte abgeholt hatte. Ansonsten ist Sahin in Werders Schaltzentrale gesetzt. Nachdem Frank Baumann zuletzt bereits die Absicht bekräfigte, den auslaufenden Vertrag mit dem Routinier verlängern zu wollen, legt Florian Kohfeldt nun nach.
„Die sportliche Wertschätzung für Nuri ist sehr hoch“, bestätigt Kohfeldt gegenüber „Sport Bild“. „Es ist so, wie Frank es gesagt hat: Wir werden da jetzt Gespräche aufnehmen“, pflichtet der 37-Jährige dem Sportdirektor bei. „Dann kommt es darauf an, was Nuri sich vorstelt und wie wir es uns vorstellen. Dass wir sehr, sehr gerne mit ihm weiterarbeiten würden, steht für mich außer Frage.“
Der 52-malige türkische Nationalspieler kann neben der Abgezockheit aus 249 Bundesligaspielen (22 Tore, 44 Vorlagen) immerhin auch Auslandserfahrungen bei Real Madrid, dem FC Liverpool und Feyenoord Rotterdam in die Waagschale werfen. 2018 hatte Sahin bei Borussia Dortmund allerdings keine echte Perspektive mehr, Baumann holte ihn für die Ablösesumme von einer Million Euro an die Weser. Der 31-Jährige beweist seitdem, dass er auch in der Gegenwart noch voll auf der Höhe ist. Angesichts der vielen Ausfälle setzte Kohfeldt bislang ohnehin voll auf Sahin. Der widerum enttäuschte seinen Trainer nicht und hat in der laufenden Saison bereits vier Treffer vorbereitet. Inwieweit sich seine Situation nach der Rückkehr des wiedergenesenen Philipp Bargfrede nun ändert, bleibt jedoch abzuwarten.
„Wenn er sich sportlich nicht wohlfühlen würde, müsste er ein sehr guter Schauspieler sein“, so Kohfeldt, der sich dennoch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen will. Sahin sei „natürlich in einer Phase seiner Karriere, wo viele Facetten eine Rolle spielen. Deshalb will ich ich dem nicht vorgreifen“. Als reine Formalität möchte er die Vertragsverlängerung also nicht abtun. „Wir werden die Gespräche angehen und dann muss Nuri zum geeigneten Zeitpunkt etwas dazu sagen“. Baumann und Kohfeldt haben Sahin den Ball vor einem verwaisten Tor auf den Elfmeterpunkt gelegt. Es scheint, als müsste der jüngste Bundesliga-Spieler und Torschützen aller Zeiten ihn jetzt nur noch reinmachen wollen.
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