Kruse und Kohfeldt mit Werders Saisonstart unzufrieden
Der SV Werder Bremen hat die ersten drei Spieltage ohne Niederlage überstanden. Zufriedenheit herrscht bei Werder allerdings keine vor. Denn neben einem Sieg gab es auch zwei unnötige Unentschieden. Diese waren angesichts der Bremer Europa-League-Ambitionen schlichtweg zu wenig. Speziell Kapitän Max Kruse ist mit dem Saisonstart nicht einverstanden.
Chancenwucher und gefühlte Niederlage
Von der Partie am ersten Spieltag gegen Hannover 96 (1:1) hatte sich Werder wesentlich mehr erwartet. Doch nach zahlreichen vergebenen Chancen und einem zwischenzeitlichen Rückstand musste man sich am Ende mit einem Remis zufrieden geben. Der Last-Minute-Sieg in Frankfurt (2:1) war zwar gut für die Moral, spielerisch ließ er jedoch Luft nach oben. Nach früher Führung hatten die Bremer trotz 65 Minuten in Überzahl zwischenzeitlich schließlich sogar den 1:1-Ausgleich hinnehmen müssen. Und nun das 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Nürnberg durch einen Gegentreffer in der Nachspielzeit. Da agierte die Mannschaft mit der Führung im Rücken zu pomadig, zu locker, zu nachlässig.
Nicht nur deshalb sind die Protagonisten an der Weser mit dem Saisonstart unzufrieden. Es ist zwar positiv zu sehen, dass es bisher noch keine Niederlage gab, dennoch sind sich alle einig, das wesentlich mehr drin war. Gerade angesichts dessen, dass die Auftaktgegner nicht zu den besten Mannschaften der Liga gehören. So ordnet Trainer Florian Kohfeldt den Saisonstart zurecht gegenüber der „SportBild“ nur als „befriedigend bis ausreichend“ ein. Besonders auffällig ist, dass Werder alle Gegentore in der zweiten Halbzeit kassierte. Zudem gewinnt das Team nur 46% seiner Zweikämpfe, was Liga-Negativwert ist.
Kruse: „Lücke zwischen Anspruch und Realität“
Kapitän und Stürmer Max Kruse ist reichlich genervt vom Beginn der Saison. Bei einer Medienrunde äußerte er sich zu den Europa-League-Ambitionen und der aktuellen Realität: „Man muss ganz ehrlich sagen, dass zwischen Anspruch und Realität bei uns noch eine zu große Lücke klafft.“ Der 30-Jährige sieht seine Mannschaft noch lange nicht auf dem Niveau, auf dem sie sein könnte. Zusätzlich kritisiert er auch, unter anderem wegen des späten Gegentreffers gegen Nürnberg, die Einstellung der Mannschaft: „Es sollte an der Zeit sein, dass jeder die Siegermentalität verinnerlicht.“
Auch mit seinem persönlichen Start in die neue Saison ist der Stürmer nicht zufrieden. Im ersten Spiel gegen Hannover zog er sich eine Zerrung zu, stand dann aber in Frankfurt schon wieder auf dem Platz. Ob seine Probleme tatsächlich vollständig ausgeheilt sind, ist unklar. Fakt ist jedoch, dass er in dieser Spielzeit noch keine einzige Torbeteiligung aufweisen kann. Er selbst sagt dazu: „Wenn ich in drei Spielen null Scorer-Punkte habe, ist das natürlich nicht in Ordnung. Ich bin mit meiner persönlichen Leistung noch nicht zufrieden.“ Bleibt nur die Hoffnung auf Besserung beim nächsten Spiel in Augsburg. Sowohl für Kruse, als auch für die gesamte Mannschaft.