Franklin Spencer Miguel Bittencourt wurde 1969 in Rio de Janeiro geboren. 1992 verließ der frühere Stürmer Fluminense und schloss sich dem VfB Leipzig an. Etwas mehr als ein Jahr später kam in der Sachsenmetropole sein Sohn Leonardo zur Welt. Der Filius ist bekanntlich selbst Fußball-Profi und steht nun vor seinem Bundesliga-Debüt für Werder Bremen.
Nach sechs Jahren in Leipzig wechselte Franklin dann 1998 zu Energie Cottbus. Für die Lausitzer lief später auch Leonardo jahrelang auf, ehe es ihn 2012 zu Borussia Dortmund zog. Über Hannover, Köln und Hoffenheim landete der 25-Jährige nun am Deadline-Day an der Weser. „Mein Sohn und ich sprechen jeden Tag“, verriet Franklin der „Bild“. „Als er mir sagte, dass die Möglichkeit zu einem Wechsel besteht, habe ich gesagt: ‚Wenn es geht, mach!'“. Und Leonardo machte.
Für 600.000 Euro liehen ihn die Grün-Weißen von den Hoffenheimern aus. Für den Fall des Klassenerhalts wurde eine Kaufpflicht in Höhe von sieben Millionen Euro vereinbart. „Leonardo ist ein emotionaler Spieler, der Atmosphäre braucht“, bestätigt Bittencourt Senior die Aussagen des Juniors, nachdem der bei seiner Vorstellung bei Werder sofort angefangen hatte, über das Weser-Stadion zu schwärmen. „Das passt gut“, ist sich auch Franklin sicher. „In Bremen kommt viel von den Zuschauern.“ Besagte Stimmung wird zukünftig auch der 50-Jährige regelmäßig erleben. „Ich fahre zu jedem Spiel meines Sohnes, bin immer dabei“. Doch Werder habe nicht nur „tolle Fans“, sondern in Florian Kohfeldt auch „einen richtig guten Trainer“.
Auf die Heimpremiere müssen die Bittencourts aber noch etwas warten. Möglich ist jedoch, dass Kohfeldt seinen Neuzugang bereits am kommenden Wochenende im Auswärts-Spiel bei Aufsteiger Union Berlin sein Pflichtspiel-Debüt feiern lässt. „Er ist ein Kandidat für die Startelf“, bestätigt der 36-Jährige. Schließlich haben die Bremer mit enormen Verletzungssorgen zu kämpfen. Und der Mittelfeldspieler „bewegt sich unheimlich gut in den Zwischenräumen, will immer den Ball haben. Leo schlägt schnelle Haken, die Geschwindigkeit mit Ball zeichnet ihn aus. Er ist ohne und mit Ball unheimlich schwer zu fangen“, zitiert ihn die „DeichStube“.
Beim 1:0-Sieg im Geheimtest gegen Hannover war es übrigens der Deutsch-Brasilianer, der Claudio Pizarro den entscheidenden Treffer auflegte. Gegen den 40-Jährigen hat Franklin noch selbst in der Bundesliga gespielt. Wie am ersten Spieltag der Saison 2000/01, als der Peruaner gegen die Gäste aus Cottbus in der 70. Minute den 3:1-Endstand erzielte. Franklin war bereits fünf Minuten zuvor ausgewechselt worden und musste im Weser-Stadion – damals wohl unfreiwillig – fortan die Zuschauer-Rolle einnehmen.
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