In der vergangenen Spielzeit sorgte Claudio Pizarro noch für Staunen und Bewunderung in der Bundesliga. Aktuell sieht es allerdings nicht so gut aus für den Peruaner. Denn in der letzten Spielzeit seiner aktiven Laufbahn hat der 41-Jährige zunehmend mit seiner Physis zu kämpfen.
Die Devise zu Saisonbeginn war klar: Der Europapokal ist das Ziel. Das Team von Florian Kohfeldt wollte sich nach der starken letzten Saison weiter steigern und endlich die Rückkehr in das europäische Geschäft verwirklichen. Doch insbesondere die lange Liste an Verletzten machte den Grün-Weißen zu Saisonbeginn erheblich zu schaffen. Zwar lichtet sich das Lazarett mittlerweile wieder, viele Spieler sind allerdings weiterhin nicht zu 100 Prozent fit. Einer von ihnen ist Claudio Pizarro. Dabei war der 41-jährige Mittelstürmer nicht einmal wirklich verletzt, stand bisher jedes Spiel im Kader und durfte in sieben von acht Begegnungen ran. Doch war Pizarro letztes Jahr noch ein wichtiger Bestandteil des Kaders und wusste trotz seines Alters frischen Wind in die Partie zu bringen, sieht es in dieser Spielzeit bisher anders aus. Nur zwei seiner sieben Ligaeinsätze dauerten länger als zehn Minuten. Der längste Einsatz war gegen RB Leipzig, als Pizarro insbesondere aufgrund der vielen Verletzten immerhin 27 Minuten absolvieren konnte. Echte Akzente konnte der Peruaner dabei allerdings nicht setzen.
Schon zu Saisonbeginn gab der älteste Torschütze der Bundesliga klar zu verstehen, dass dies seine letzte Saison sein würde. Auch physisch macht sich mittlerweile das Alter des Stürmers immer erkennbarer. Letztes Jahr sorgte er beim 1:1 gegen Hertha BSC noch für einen Rekord. Mit 40 Jahren und 136 Tagen wurde Pizarro zum ältesten Torschützen aller Zeiten in der Bundesliga, verbesserte seinen eigenen Rekord dann 91 Tage später am letzten Spieltag beim 2:1-Sieg gegen RB Leipzig. Neben fünf Saisontoren in 29 Ligaspielen steuerte der Routinier auch zwei Torvorlagen bei. Gleichzeitig sorgte die Einwechselung des Mittelstürmers regelmäßig für frischen Wind in der Offensive. Unabhängig von seinem Alter erwies sich Pizarro auch auf dem Spielfeld als wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Alternative im Team von Kohfeldt.
Aktuell scheint Pizarro allerdings nicht mehr in der Lage dazu zu sein, physisch dem hohen Belastungsgrad in der höchsten deutschen Spielklasse standzuhalten. In den letzten drei Begegnungen durfte Pizarro zwei Mal ran, absolvierte insgesamt aber nur fünf Spielminuten. In der kurzen Zeit ein Zeichen zu setzen ist schwierig, aber die Frage ist auch, ob Pizarro im Laufe der Saison noch wirklich die Möglichkeit dazu haben wird. Weiterhin unumstritten bleibt allerdings die Wichtigkeit Pizarros außerhalb des Spielfelds. Der zweiterfolgreichste ausländische Torschütze der Bundesliga gilt als großes Vorbild vieler Jugendspieler und ist eine wichtige Ansprechstation im Team. Zudem ist „Pizza“ auch weiterhin unumstrittener Publikumsliebling.
Abschreiben will ihn zumindest sein alter Mannschaftskollege und jetziger Werder-Manager Frank Baumann noch nicht. Gegenüber der ,,Bild“ äußerte sich Baumann wie folgt: „Letztes Jahr war Claudio fast nie verletzt. Jetzt hat er zwei, drei Wochen Probleme gehabt, konnte nicht viele Trainingseinheiten absolvieren. Er ist einfach nicht zu 100 Prozent fit gewesen.“ Dennoch ist sich Baumann sicher, dass Pizarro im Laufe der Saison noch einmal aufdrehen werde. Auch an seinem Stellenwert habe sich trotz weniger Einsatzzeit nichts geändert.
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