So will Eggestein den Klassenerhalt schaffen: „Haben es schon gezeigt“
Werders zweiter Bundesliga-Abstieg nimmt immer konkretere Formen an. Vier Spieltage vor Schluss trennen den Vorletzten drei Punkte vom Relegationsplatz, den aktuell Düsseldorf innehat. Der Tabellenfünfzehnte aus Mainz hat bereits sechs Zähler Vorsprung. Für Bremens Maximilian Eggestein noch kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Der 23-Jährige gibt sich kämpferisch und sagt: „Wir müssen selbstbewusst bleiben.“
„Es ist kein Konditionsproblem“
Die jüngste 0:1-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg war im Kampf um den Klassenerhalt schließlich ein herber Rückschlag. „Es war lange ein ausgeglichenes Spiel, in dem wir es nicht geschafft haben, uns Torchancen herauszuspielen“, so Eggestein im „Werder Strom-Talk“. Dass man erneut einen späten Gegentreffer hinnehmen musste, will der Mittelfeldspieler nicht überbewerten. „Ich glaube nicht, dass es bei uns ein Konditionsproblem ist. Es ist eine Situation, die das Spiel entscheidet. Da müssen wir wachsamer sein“, fordert der geborene Hannoveraner.
Hoffnung bei Eggestein
Ganz falsch liegt Eggestein mit seiner Analyse nicht. Tatsächlich sprechen die Zahlen nach der Corona-Pause nicht unbedingt gegen die Hanseaten. Sieben Punkte aus den letzten sechs Spielen sind eine akzeptable Ausbeute, schließlich traf Werder dabei auf Teams mit Europapokal-Ambitionen wie Leverkusen, Wolfsburg oder Gladbach. In drei der sechs Partien blieb die mit 62 Gegentoren zweitschwächste Defensive der Liga ohne Gegentor.
Darauf wollen sie an der Weser aufbauen, aufgeben ist für Eggestein jedenfalls keine Option. „Es geht weiter. Wir haben noch vier Spiele, in denen es darum geht, den Rückstand auf Düsseldorf aufzuholen – egal wie. Das ist das Ziel“, stellt das Bremer Eigengewächs klar. „Wir wissen, dass wir Spiele gewinnen können. Das haben wir auch nach der Corona-Pause gesehen“, verweist Eggestein auf die Auswärtssiege in Freiburg und auf Schalke. „Wir müssen das wieder auf den Platz kriegen. Es ist nichts Unmögliches, wir können es schaffen. Dass wir es schon gezeigt haben, gibt uns Hoffnung.“
„Nur so kann man Fußball spielen“
Doch die Hypothek einer bisher größtenteils völlig verkorksten Saison wiegt schwer. Ob die Niederlage gegen Wolfsburg nicht doch ein echter Wirkungstreffer war, werden erst die kommenden Partien zeigen. Mit dem Spiel beim Letzten aus Paderborn steht nun ein echter Abstiegsthriller auf dem Programm. Sollte Werder gewinnen, könnte je nachdem wie sich Düsseldorf zuhause gegen den BVB schlägt, der Abstieg der Ostwestfalen bereits nach dem 31. Spieltag endgültig besiegelt sein. Damit die kriselnden Bremer ihrerseits nicht der zweite Abstieg nach 1980 ereilt, braucht es laut Eggestein jetzt vor allem Selbstbewusstsein, denn „nur so kann man Fußball spielen.“