Stammplatz weg, Wechsel geplatzt – Verlängert Pavlenka trotzdem bei Werder?
Er wagte erst im Alter von 25 Jahren den Sprung ins Ausland, stieg dann aber schnell zu einem der besten Keeper der Bundesliga auf – Die Rede ist von Jiri Pavlenka, der 2017 von Slavia Prag nach Bremen wechselte. Insgesamt 155 Spiele hat der Tscheche bislang für Werder bestritten, zurzeit ist er jedoch außen vor. Im Unterhaus durfte er an den ersten vier Spieltage noch keine Minute ran. Der neue Trainer Markus Anfang setzt bislang voll auf den drei Jahre jüngeren Michael Zetterer. Eine ungewohnte Situation für Pavlenka, den der Absteiger aber offenbar trotzdem halten will.
Anfang: „Er war nicht erfreut – Nichts anderes habe ich erwartet“
„Wir haben keine Nummer eins und keine Nummer zwei, davon müssen wir uns lösen. Wir haben zwei richtig gute Torhüter. Wenn wir merken, dass einer nachlässt, dann müssen wir wechseln. Aber das heißt nicht, dass ich jede Woche wechseln werde“, ordnete Anfang die aktuelle Gemengelage laut des vereinsnahen Portals „Deichstube“ im Anschluss an das Ingolstadt-Spiel ein. Heißt im Umkehrschluss: Bleibt Zetterer stabil, gibt es für Pavlenka erstmal kein Vorbeikommen.
Für den 29-Jährigen extrem bitter. Erst verpasste er aufgrund von Rückenproblemen die EM, anschließend fiel Pavlenka wochenlang aus. Dann fand sich für ihn kein passender Abnehmer und der Schlussmann ging mit in die Zweite Liga. „Pavlas kann nichts dafür, dass er sich verletzt hat. Aber Zetti hat dann seine Leistungen gebracht und zu null gespielt. Was kann Pavlas da mehr machen?“, erklärte Anfang jetzt seine Entscheidung pro Zetterer. Dessen Rivale Pavlenka habe den Entschluss zwar „unzufrieden professionell“ aufgenommen, sich aber auch klar positioniert: „Er war natürlich nicht erfreut, hat klar gesagt, dass er spielen will. Nichts anderes habe ich von ihm erwartet.“ Keine wirklich guten Vorzeichen für die von Werder angestrebte Vertragsverlängerung.
Pavlenka soll verlängern und „Situation annehmen“
Denn das Arbeitspapier Pavlenkas ist bis 2022 befristet, zugleich ist der langjährige Leistungsträger mit einem Marktwert von 5,5 Mio. Euro (Quelle: transfermarkt.de) nach Marco Friedl der wertvollste Spieler im Kader. Ein Sommerwechsel zerschlug sich, doch ablösefrei will Bremen ihn nicht ziehen lassen. „Da ist nichts ausgeschlossen. Wir werden weiter im Austausch bleiben und sehen, was die nächsten Wochen bringen. Klar wollen wir mit ihm weitermachen“, sagte Clemens Fritz, der Leiter Profi-Fußball, gegenüber „Bild“.
Ändert sich seine sportliche Situation nicht, muss jedoch bezweifelt werden, dass Pavlenka weiter an der Weser bleiben will. Für Fritz (331 Bundesligaspiele für Bremen und Leverkusen) gebe es allerdings keinen Grund zur Resignation. „Ich hatte die gleiche Situation unter Robin Dutt, ich war Kapitän der Mannschaft und Marnon Busch kam hoch und Robin hat in ihm etwas gesehen und ihn aufgestellt. Ich habe vier, fünf Spiele auf der Bank gesessen und mich natürlich auch geärgert. Da ist es wichtig, dass jeder einzelne die Situation annimmt.“
Die nächste Chance, in den Kasten zurückzukehren, bietet sich für Pavlenka theoretisch bereits am kommenden Samstag. Da steht ausgerechnet das Nordderby gegen den HSV auf dem Programm. Sollte nichts Überraschendes passieren, wird aber auch da erneut Konkurrent Michael Zetterer den Vorzug erhalten.
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