In den zurückliegenden Wochen agierte Stürmer Marvin Ducksch bei Werder Bremen unglücklich. Torgefahr ging vom Ex-Hannoveraner nur selten aus. Sein unangefochtener Stammplatz schien insbesondere nach der Verpflichtung von Maximilian Philipp, der kurz vor Ende der Transferperiode vom VfL Wolfsburg an die Weser gewechselt war, in ernsthafter Gefahr. Mit seinem sehenswerten Treffer zum 2:0-Endstand gegen den VfB Stuttgart machte Ducksch am Sonntag all diese Sorgen aber vorerst vergessen.
„Das ist genau das, was ihn auszeichnet. Er hat in seinem Spiel diese besonderen Momente. Manch einer traut sich gar nicht, von dort zu schießen. Er macht es halt und denkt gar nicht großartig darüber nach“, adelte Lizenzbereichleiter Clemens Fritz den Angreifer nach der Partie. In der 77. Minute hatte sich Ducksch nach Vorlage von Sturmpartner Niclas Füllkrug ein Herz gefasst und den Ball aus der Distanz spektakulär ins lange Eck geschlenzt.
Ohne Frage ein persönlicher Befreiungsschlag für Ducksch, der im Spiel bis dahin sehr bemüht war, aber die letzte Konsequenz vermissen ließ. Auch Trainer Ole Werner bedachte den 28-Jährigen mit lobenden Worten und verteidigte ihn angesichts der aufkeimenden Kritik der vergangenen Wochen: „Wir messen unsere Stürmer nicht nur an Toren. Über Marvin haben wir ja schon oft gesprochen, welche Rolle er hat, wie viel er auch einleitet.“
Gerade die Torausbeute war in letzter Zeit aber das Manko des 1,88 Meter großen Mittelstürmers. Ducksch steht in dieser Spielzeit bisher bei vier Bundesliga-Toren. Eine ausbaufähige Quote, vor allem wenn man bedenkt, dass er in der Aufstiegssaison 2021/22 in der 2. Bundesliga noch 20 Treffer für die Werderaner erzielt hatte. Damit überflügelte er sogar Füllkrug, der 19 Treffer für sich verbuchen konnte.
Während Füllkrug seine ohnehin schon beeindruckende Bilanz eine Liga höher weiter verbesserte, hatte Ducksch im Oberhaus mehr Probleme. Das veranlasste die Norddeutschen letztendlich wohl auch dazu, mit Maximilian Philipp im Winter noch einen Stürmer zu holen.
Ob der fehlenden Kaderbreite im Angriff war Ducksch in Bremen zuvor quasi konkurrenzlos. Nun muss er sich gegen einen neuen Mitstreiter beweisen. Mit seinem Auftritt gegen Stuttgart hat der ehemalige U21-Nationalspieler da schon einmal ein wichtiges Zeichen gesetzt.
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