SV Werder Bremen

Werder Bremen: Von Europa träumt längst keiner mehr

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Die erfolgreichen Jahre scheinen zumindest vorerst vorbei zu sein bei Werder Bremen. Innerhalb der letzten zehn Jahre verabschiedete man sich als Anwärter auf europäische Spitzenspiele aus dem Geschäft. Mittlerweile ist das letzte Drittel der Tabelle das zu Hause der Werderaner.

Schaafs Abwärtstrend war nicht mehr aufzuhalten

Im Sommer 2013 endete nach vielen Jahren die Ära von Thomas Schaaf als Cheftrainer des SV Werder Bremen. Nach erfolgreichen Spielzeiten im Duo mit Klaus Allofs als Manager schien man auf dem absteigenden Ast zu sein. Doch auch die jüngsten Nachfolger konnten den Trend nicht kippen.

In den letzten zehn Jahren folgten Robin Dutt (1,02 Punkte pro Spiel), Viktor Skripnik (1,31), Alexander Nouri (1,30) und aktuell Florian Kohfeldt (1,40). Unter den Fußballlehrern setzte es nur einmal 2010 noch unter Schaaf die Top-Platzierung auf Rang drei. Danach folgten erfolglose Jahre in der Bundesliga. Tiefpunkt war die letzte Saison, in der man mit Glück die Klasse hielt, indem man sich durch die Relegation rettete.

Deutlich attraktiver waren allerdings die Auftritte im DFB-Pokal. 2010 scheiterte man, wenn auch deutlich mit 0:4, an Bayern München im Finale. 2016 und 2019 schied man ebenfalls gegen die Münchener jeweils im Halbfinale aus. Im erfolgreichen Jahr 2010 war man auch immerhin in das Achtelfinale der Europa League vorgedrungen. Nach dem dritten Platz in der Liga spielte man folglich die Saison 2010/2011 in der Champions League. In der Gruppe mit Inter Mailand, den Tottenham Hotspurs und Twente Enschede schied man allerdings aus.

Den absoluten Tiefpunkt knapp verhindert

Finanziell machten die Transfers von Davy Klaassen und Thomas Delaney auf sich aufmerksam. Klaassen ist seit seinem Wechsel 2018 nach Bremen, Rekord-Neuzugang der Bremer (Ablöse: 13,5 Mio. Euro). Thomas Delaney wechselte im selben Jahr für rund 20 Millionen Euro nach Dortmund und ist bisher der zweitteuerster Abgang des Weser-Vereins. Vor ihm steht lediglich Diego. Dieser wechselte allerdings deutlich früher nach Turin.

Vom durchschnittlichen Marktwert hat sich die Kader-Struktur kaum verändert. Im Vergleich zu 2010 hat der Schnitt-Marktwert des Kaders um 40 000 Euro abgenommen (Quelle: „Transfermarkt“). Bezogen auf den allgemeinen Anstieg der Summen in der Branche, verdeutlicht das den Abstieg des SVW. Gewachsen ist allerdings die allgemeine wirtschaftliche Situation des Klubs. Zum vierten Mal in Folge verzeichnete man 2019 einen Gewinn innerhalb des Geschäftsjahres. Jüngst lag dieser bei rund dreieinhalb Millionen Euro, bei einem Umsatz von 157 Millionen Euro. Daran haben auch die vielen Mitglieder Anteil. Trotz der sportlichen Misere der letzten Jahre, darf sich Werder als achtgrößter Klub der Liga bezeichnen, gemessen an den Mitgliederzahlen.

Einzelne Akteure konnten aber kaum zu Gesichtern der Bundesliga werden. Gemessen an den Scorerpunkten stach lediglich Claudio Pizarro in der Spielzeit 11/12 deutlich hervor. Damals war der Stürmer an 28 Treffern direkt beteiligt. Danach ging es für ihn zurück zum FC Bayern München.

Die vergangenen Jahre sind ernüchternd für Werder. Die letzte Saison war die letzte Warnung für den Traditionsklub. Diese Saison wird es erneut um den Klassenverbleib gehen. Für größere Ziele ist es viel zu früh. Vor allem, weil auch intern in der Klubführung angeblich keine Einigkeit herrscht.

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