Manager Frank Bauman redet von einem „Neustart“, Maxi Eggestein spricht im „Weserkurier“ vom Erreichen der Ziele. In Bremen fasst man dieser Tage neuen Mut, und zwar aus gutem Grund. Bereits früh in der Saison fielen mehr als zehn potenzielle Stammspieler aus Florian Kohfeldts Team aus. Nach der zweiten Länderspielpause und einer mittelmäßigen Tabellensituation kehren große Teile des ausgefallenen Personals aus dem Lazarett zurück. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Hanseaten mit neuer Motivation und einer Art „Neustart-Mentalität“ in das kommende Heimspiel gegen Hertha BSC gehen.
Niklas Moisander und Ludwig Augustinsson sind im Spiel gegen Hertha noch keine Option für Florian Kohfeldt. Sie fallen, ebenso wie die Langzeitverletzten Niklas Füllkrug, Kevin Möhwald und Fin Bartels, weiterhin aus. Doch auf eine, wie zu Beginn der Saison notdürftig zusammengestellte Abwehr, muss der junge Werder-Coach nicht mehr zurückgreifen. BVB-Leihgabe Ömer Toprak kündigte während der zurückliegenden Länderspielpause seine Rückkehr an. Milos Veljkovic ist bereits seit zwei Wochen wieder Teil des Kaders und konnte schon gegen Eintracht Frankfurt 90 Minuten spielen.
In der Offensive steht derweil Yuya Osako vor seinem Comeback. Milot Rashica stellte seinen Mehrwert für die Mannschaft bereits wieder unter Beweis. Phillip Bargfrede ist nun endgültig wieder spielbereit und erweitert Kohfeldts Optionen im Mittelfeld. Sind all dies auch gute Nachrichten für Bremens nächste Wochen, sind die direkt bevorstehenden Aufgaben noch immer unter keinem guten personellen Stern.
Die Rückkehrer Osako und Toprak konnten am Mittwoch nicht Teil des Teamtrainings sein. Speziell der Japaner war zumindest als Joker für Kohfeldt fest eingeplant, avancierte er doch zu Beginn der Saison zum absoluten Leistungsträger. Josh Sargent zeigte nicht annähernd die Gefahr vor dem Tor oder die Stärke als Verbindungsspieler, wie das Bremer System es verlangt. Damit birgt die Bezeichnung der kommenden Partien als „Neustart“ auch eine gewisse Gefahr. Die Erwartungshaltung in Bremen steigt.
Liefen die letzten Aufgaben aufgrund der personellen Begrenzungen noch unter der Prämisse mitzunehmen, was maximal möglich ist, steht Werder nun in der Bringschuld. Auch in dieser Saison lautet das Ziel des Traditionsklubs Europa. Nun, mit dem achten Spieltag vor der Nase, müssen die zählbaren Argumente dieses Ziels geliefert werden. Der Kader kehrt nach und nach zu seiner Vollkommenheit zurück. Jetzt muss auch die bisherige mentale Stärke mit Siegen untermauert werden.
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